4 Punkte von Bodo Morten:
Ein Film der unter die Haut geht und durch seine Hauptdarsteller besticht. Wenn man das Buch nicht gelesen hat, mag es zwar zunächst befremdlich wirken, woraus diese enorme sexuelle Anziehungskraft resultiert, wegen welcher sich die Protagonistin in dieser Beziehung gefangen findet. Aber die Konsequenz mit der diese ausgefochten wird, ist in tollen Bildern festgehalten. Eine Familientragödie, die schonungslos offen gelegt wird und eine Neta Garty die verzaubert.
2 Punkte von Björn Siebert:
Wen das anturnt, eine junge Frau zu sehen, die sich in jeder einzelnen Szenen zum Vollhonk macht, hat hier den richtigen Film in der Hand. Ich meine: Wirklich jede einzelne Szene! Sie macht sich lächerlich vor ihrer Mutter, vor dem Vater, vor dem Professor, vor dem eigenen Mann und sogar vor dem Liebhaber (warum der auf so etwas steht, ist nicht wirklich zu ergründen). Mich persönlich schreckt das eher ab! Überrzeichnete Figuren torkeln durch einen Film der gerade ebenso die Kurve weg vom klassischen Homo-Faber-Stoff in die Belanglosigkeit eines "Der letzte Tango in Paris" für Arme schafft. Nicht gut gespielt und mit einem laut nach vorne gemixten kitschigen Geigen-Piano-Gitarren-Sountrack versehen. So sieht leider viel zu oft deutsches Kino aus! Warum weiss man nicht, vielleicht weil sofort an die Zweitverwertung im deutschen TV gedacht wird? Da hilft Maria Schraders "Liebesleben" selbst das hübsche Setting in Israel nicht weiter. Für Fans von Veggie Days - Deutsche Magerkost. Gut gemeintes Regulativ. Mit Kino hat das NICHTS zu tun!
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