WestEnd Regisseure A-Z
2 Punkte von plug:
Die neue/alte Batman-Sequel/Prequel/Remake-Sause aus dem Hause Time Warner ist für den Filmriesen wohl eine ziemlich sichere Sache. Ist doch der Anschluss an Tim Burtons kultverdächtigen "Batman" und seine für 1989 immensen Merchandisingerfolg ein Lehrstück des großen Crossover-Marketing mit low-risk. Im Grunde ist Batman bei Warner seit 1989 das Zugpferd und da fallen vermeintlich schwächere Teile der Verfilmungen von Joel Schuhmacher mit Comicartigen Anleihen und mehr Familienspass kaum ins Gewicht. Der 21st-Century-Christopher- Nolaln -Batman ist endlich wieder düster und orientiert sich im Look wohl stärker am Originalcomic, so zumindest die Fans. Nolans erste wirklich erfolgreiche Regiearbeit war "Memento", leider war der Streich danach mit artifizieller Zauber-Magicaction in "Prestige" schon von hohem GÄHNFAKTOR bestmimt. Dies sollte sich bei Batman nun leider weiter fortsetzten. Ich denke der Film ist ein Actionreißer in bester Hollywoodmanier, obwohl manche Stunts und Effekte gefährlich nahe und fast 1:1 von Terminator 3 Set stammen könnten. Dazu gibt es die gehörige Portion Macht-Dunkle Seite-Moral-Gebrabbel, der den Haupthelden wohl charakterliche Tiefe verleihen soll. Hätte der erste Nolan-Batman von mir nur 1 Stern verdient, wegen Fehlbesetzung Katie Holmes, fehlender Action und Selbsterfahrungsgeschwafel, bekommt "The Dark Knight" nun einen Stern mehr, weil erstens Katie Holmes gar nicht dabei ist (sie wollte zuviel GELD), Batman mit dem Joker (Heath Ledger in seiner letzte Rolle) einen würdigen Gegner gefunden hat und auch drittens mehr Action im Filmraum existiert. Leider reicht es bei weitem nicht zur vollen Punktzahl, obwohl uns die Vorgeschichte zum Fiesling Two Face (Clayface?) geboten wird bleibt das Batmanmärchen vorhersehbar, oberflächlich, langwellig und zu lan geraten. Die Charaktere und ihre Motive sind ebenso wenig durchschaubar wie die Motivation der Unterwelt Gotham Citys. Verwirrung pur, dann rumgeballere und dazu ein Batman der herumstarkst als warte er darauf endlich losspielen zu dürfen. Aber die Bruce Wayne Manier und Martial Arts machen aus der Fledermaus noch kein tiefgründigen Protagonisten. Diesen dürfen wir dann bei weiteren Batman Produktionen als PC-Game oder Animation weiter vergeblich suchen...und alle Jene, die hofften CATWOMAN oder ROBIN zu sehen, werden enttäuscht, obwohl die doch in den Originalcomics herumstolzieren:).
4 Punkte von Lars Tuncay:
Die Wiedergeburt der Batman-Reihe mit den Filmen Burtons in Einklang zu bringen ist immer so eine Sache und sicherlich schwieriger, als der Bezug der "Dark Knight" Comics zu den Heften der Anfangstage. Nolans Zweiter legt an Komplexität nochmal eine ganze Ecke zu. Dagegen wirkt "Batman Begins" als Fingerübung. Wiedermal bis in die Nebenrollen exzellent besetzt und mit Heath Ledgers kongenialer Verkörperung des Joker auch um einen ebenbürtigen Bösewicht bereichert, ist "The Dark Knight" hochspannend, actionreich – schlicht atemlos bis zur letzten Minute. Im Gegensatz zum Schwarz und Weiß der meisten Heldengeschichten lebt "The Dark Knight" von den unzähligen Grauschattierungen. Der Joker scheint der einzige zu sein, der sich klar als das Böse zu erkennen gibt. Ohne Motivation, der Hintergrund ist unwichtig, das macht er uns mehr als einmal deutlich. Die Moralfragen, die ein Kampf gegen diese Kreatur aufwirft, sind zahlreich und bestimmen die düstere Atmosphäre des Films. Wer sich derweil nicht den komplexen Gedankengängen Nolans hingeben will, wird außerdem noch bestens unterhalten. Mit fantastischen Schauspielern, stimmungsvollen Bildern und einigen der besten Actionszenen der Filmgeschichte.
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