2 Punkte von plug:
Morgan Spurlock verköstigte unsere Bildschirme noch vor einiger Zeit mit der biografischen Doku "Super Size Me", in der am eigenen Leib erfuhr, dass McDonalds wohl doch fett macht bzw. irgendwie ungesund ist. Im naiven dokumentarischen Selbstversuch-Stil versucht er nun BIN LADEN auf die Schliche zu kommen. Fette Animationen, gute Musik, rasant geschnitten, leider jedoch ohne große dramaturgische Ideen und Einfälle, die dem Film eine narrativ-geistige Art bringen. Leider leidet Spurlocks Doku-Fiction an zu aufgesetztem Enthusiasmus. Der Protagonist reist in "böse" Mulimische Länder und befragt alles und Jeden, ob die Einwohner AMERIKA wirklich so hassen! Im Gazastreifen besieht er sich zerstörte Schulen und in Israel wird er als einziges Mal nicht wahnsinnig herzlich und freundlich empfangen: orthodoxe Juden verjagen ihn quasi. Die Anmaßung schon beiseite gelassen. Was interessiert es eigentlich, dass nicht jeder Muslim die US-Amerikaner hasst? Warum musste das überhaupt erfragt werden. Ähnlich dämlich ging ja Michael Moore vor, als er nach Kuba reiste und das "tolle" Krankenversicherungssystem dort vorstellte. Ähnlich gelingt es Spurlock nur einiger Maßen zu unterhalten und aufgeklärte Europäer müssen höchstens über teils derb dreiste Unkenntnisse lachen, bzw. im Kriegsgebiet etwas den Atem anhalten. Alles ist hier falsch gemacht worden, was man Embedded Journalism vorwirft. Es ist zu persönlich-ja Spurlocks Frau ist hochschwanger und er irrt durch die Wüste-die Interviewpartner sind hoch selektiv-alles wirkt wie eine amerikanische Selbstversicherung (will und wirklich jeder fertigmachen?). Kein Muslim, der ein böses Wort über Amerika sagt, wird gezeigt, mit Ausnahme der oben erwähnten Juden. Mehrwert leider Fehlanzeige. Flache Geschichte und Umsetzung mit "fetter Hose".
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