3 Punkte von Lars Tuncay:
Timur Bekmambetov, Regisseur der russischen „Wächter“-Filme, deren wirrer Mix aus Fantasy und Science-Fiction in den letzten Jahren die Filmwelt durcheinander wirbelte, ist in Hollywood angekommen. Dort weiß man die Coolness seiner Helden und die ungewöhnlich inszenierte Action zu schätzen. Vor allem von Letzterer strotzt „Wanted“ geradezu. Das wird bereits in der Eröffnungssequenz deutlich.
Da erwehrt sich ein Geschäftsmann seiner Haut, weicht in bester „Matrix“-Manier Kugeln aus und springt wild ballernd aus dem Fenster einer Wolkenkratzers, um auf dem gegenüberliegenden Gebäude zu landen und seine letzten Widersacher auszuschalten, bevor er selbst tödlich getroffen wird. Das Opfer ist angeblich der Vater des unbedarften Zahlenschiebers Wesley. Diese Information steckt ihm eine hübsche Unbekannte namens Fox, die den steifen Hypochonder in ein wildes Feuergefecht verwickelt. Wesley erfährt, dass auch er die Kräfte seines Vaters besitzt, nämlich die Zeit verlangsamen und so jeden Gegner ausschalten zu können. Fox und ihre Gruppe, angeführt von dem zwielichtigen Sloan, bringen Wesley das Töten bei und setzen ihn schließlich auf den Killer seines Vaters an.
Eine beachtliche Besetzung hat der Russe Bekmambetov da für sein US-Debüt gewinnen können: den jungen Helden spielt James McAvoy, der Beau aus „Abbitte“ und seine Mentoren werden verkörpert von Morgan Freeman und Angelina Jolie. Sie alle ballern sich durch 110 halbgare, aber recht rasante Minuten voller Verfolgungsjagden, Crashs und Shootouts. Auf Sinnsuche sollte sich da niemand großartig begeben. Einfach anschnallen, zurücklehnen und berauschen lassen. Bekmambetov Waffenfetisch muss man allerdings teilen.
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