WestEnd Science Fiction - Superhelden
4 Punkte von Lars Tuncay:
Guillermo del Toro ist losgelassen. Inszenierte er in der Vergangenheit mit geringem Budget in seiner mexikanischen Heimat die phantasievollen Werke „The Devil’s Backbone“ und „Pans Labyrinth“, im Wechsel mit Hollywood-Produktionen wie „Blade II“ und „Hellboy“, kommt nun alles zusammen. Im Sequel zur Comicverfilmung nach Mike Mignola trifft Actionkino auf überbordende Fantasywelten.
„Hellboy 2“ schließt dabei nahtlos an den Vorgänger an und wird bildgewaltig eröffnet durch einen eindrucksvoll animierten Prolog, in der die Legende der titelgebenden goldenen Armee als Gutenachtgeschichte erzählt wird. Die Mär, die dem roten Teufel damals den Schlaf raubte, wird in der Gegenwart der Handlung grausame Wirklichkeit. Prinz Nuada will das unterdrückte Volk der Vagbha nach Jahrhunderten im Untergrund wieder zur einstigen Größe verhelfen. Hierzu plant er das Heer aus Maschinen erneut zu erwecken. Einzig seine schicksalshaft mit ihm verbundene Schwester Nuala kann ihn aufhalten. Hellboy und Liz machen sich gemeinsam mit Abe Sapien und dem protokolltreuen Deutschen Johann Krauss daran Nuadas Pläne zu vereiteln.
Mit „Hellboy 2“ gelingt es del Toro seine ausschweifenden Ideen mit den Mitteln des Blockbusterkinos zu verquicken. Einer stimmungsvollen Einführung in die Welt des dämonischen Superhelden folgt ein komplexer Plot um Liebe und Verrat, der sich seiner Comicwurzeln stets bewusst ist. Eine Hauptrolle spielen dabei wieder einmal die aufwändigen Masken und Kostüme, die schon „Pans Labyrinth“ die Magie verliehen. Nicht auszudenken, wozu der zukünftige „Hobbit“-Regisseur im geplanten apokalyptischen dritten Teil der Serie noch in der Lage sein wird.
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