5 Punkte von Lars Tuncay:
"Waltz with Bashir" stellt in vielerlei Hinsicht ein Novu dar. Nicht nur,
dass er der erste komplett animierte Dokumentarfilm ist, auch ist es das
erste Mal, dass die dunklen Kapitel der kriegerischen Vergangenheit
Israels offen gelegt werden. Der Journalist und Regisseur Ari Folman wird
von Albtraeumen geplagt. 26 Bluthunde hetzen ihn durch die Strassen, Nacht
fuer Nacht. Er vermutet einen Zusammenhang zu seinem Einsatz im Libanon,
dessen Erinnerungen er verdraengt hat. Also begibt er sich auf eine Reise
und trifft Freunde und Weggefaehrten, die damals mit ihm an der Front
waren. Allmaehlich kommt die Erinnerung an den Schrecken zurueck und die
Hunde bekommen ein Gesicht.
Das ungewoehnliche Filmdokument sorgte bei der Urauffuerhung anlaesslich
der Filmfestspiele in Cannes bereits fuer Furore. Schonungslos schildert
er die Grauen des Krieges, verknuepft die Ereignisse traumgleich auf
metaphysischer Ebene und schafft dabei unvergessliche Bilder. Die
Ueberhoehung der Erlebisse auf visueller Seite ist dabei vollends
gelungen. Nur so kann man die Geschehnisse darstellen und einen
persoehnlichen Weg zur Abbildung der Erinnerung finden. Die Tonspur ist
jedoch weitestgehend authentisch. Es sind die originalgetreuen Worte der
Augenzeugen, die sich mit schmerzhafter Authentizitaet ueber die Bilder
legen. Unberuehrt bleibt sicher niemand von diesem intensiven
Erlebnisbericht eines Krieges.
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