Tschechoslowakei, BRD 1986
DVD 250min
3 Punkte von Stefan Senf:
Ölpest, Scheidung, Geldsorgen - die Zeit der kindlichen Unschuld war nun auch in den tschechischen Kinderfilmen vorbei. Mag sein, dass sich 1986 bereits die Frustration, die wenig später zum Fall des Ostblocks führte, auch in den ehemals märchenhaften Serien niederschlug. Der große erzählerische Atem und die Spielfreude jedenfalls schien beiden großen tschechischen Regisseuren gleichzeitig verloren gegangen zu sein - Vaclav Vorlicek drehte zwei Jahre zuvor die völlig missglückte "Märchenbraut"-Fortsetzung "Der Zauberrabe Rumburak" und Jindrich Polak 1988 "Pan Tau - der Film", der eine wehmütige Zerstörung des eigenen Mythos war.
Vielen gilt "Die Tintenfische aus dem zweiten Stock" als eine indirekte Fortsetzung von "Luzie, der Schrecken der Straße", weil die damalige Titelheldin wieder eine Hauptrolle spielt und ebenfalls zwei Knetfiguren vorkommen, aber der Vergleich hinkt auf beiden Beinen. Sicher ist die Serie nicht schlecht gemacht, aber dramaturgisch doch sehr verworren und von dem Optimismus der früheren Serien finden sich nur noch Spurenelemente.
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