4 Punkte von Lars Tuncay:
Angie weiss sich ueblicherweise durchzusetzen in der Maennerwelt. Als sie
sich jedoch in ihrem Job als Arbeitsvermittlerin immer mehr ausgenutzt
sieht, beschliesst sie zu kuendigen und die Dinge selbst in die Hand zu
nehmen. Gemeinsam mit ihrer Mitbewohnerin Rose gruendet die
Dreissigjaehrige eine Zeitarbeitsfirma fuer Einwanderer. Zunaechst ohne
Lizenz plant sie das Unternehmen auf legale Fuesse zu stellen, sobald der
Rubel rollt. Und tatsaechlich: die Nachfrage ist gross und das Geschaeft
laeuft. Doch als alleinerziehende Mutter geraet Angie zunehmend unter
Druck und so beschliesst sie, die guten Vorsaetze ueber Bord zu werfen und
auch Illegale zu beschaeftigen. Dabei vergisst sie jegliche Moral.
Der bekennende Trotzkist und sozialer Aufklaerer der britischen Nation Ken
Loach hat sich nach seinem Historiendrama "The wind that shakes the
barley" ueber die Anfaenge der IRA, nun wieder einem zeitgemaessen Thema
zugewandt. Gemeinsam mit seinem langjaehrigen Drehbuchautor Paul Laverty
prangert er das skrupellose Geschaeft mit Arbeitskraeften, in dem der
Mensch als Ware behandelt wird, offen an. Dabei sorgt Loachs
Schauspielerfuehrung erneut fuer eine realitaetsnahe Darstellung der
Geschichte. Als Entdeckung sticht Kierston Wareing aus dem Ensemble
hervor. Ihre natuerliche Verkoerperung der kaempferischen Angie brachte
ihr im vergangenen Jahr eine BAFTA-Nominierung ein.
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