4 Punkte von Lars Tuncay:
Der Episodenfilm ist wieder in Mode. Mit „Paris, je t’aime“ legten internationale Filmemacher ihren Blick auf die französische Metropole vor. „New York, I love you“ richtet den Fokus nun auf den Big Apple. Elf Regisseure schauen vornehmlich von außen auf das bunte Treiben in den Straßen und Läden der Stadt. Dabei sind die Geschichten virtuos verknüpft und überkreuzen sich auf charmante Art und Weise.
Der Inder Shekhar Kapur inszenierte ein Drehbuch des verstorbenen Anthony Minghella. Natalie Portman gab ihr Regiedebüt, Scarlett Johansson steuerte ein Script bei. Auch der Japaner Shunji Iwai und die indische Altmeisterin Mira Nair lieferten ein Segment. Aus dem hiesigen Kino ist Fatih Akin vertreten. Sie alle nutzen die Stadt der Städte eher als Spielfeld, als Schauplatz ihrer Geschichten. Es geht ihnen offensichtlich eher um das Gefühl New York, als um den Ort. Durch den Verzicht auf Zwischentitel und eine Hermethik der einzelnen Teile fügen sie sich wesentlich besser zu einem Gesamtbild einer aufregenden Stadt, der man bei dessen Betrachtung durchaus noch neue Facetten abzugewinnen vermag. Selbst wenn – wie so oft bei einer Kurzfilmkompilation – nicht alle Teile vollends überzeugen, ist das Ganze am Ende rund.
Initiiert wurden beide Projekte übrigens von Produzent und Drehbuchautor Emmanuel Benbihy, der aktuell bereits mit „Shanghai, I Love You“ an einer weiteren Liebeserklärung arbeitet.
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