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Maria Stuart, Königin von Schottland
Mary, Queen of Scots

Grossbritannien 1971

DVD 128min

Standort

WestEnd Historienfilm

Sprachen
Deutsch, Englisch   
Untertitel
Deutsch, Englisch   
Regie
Charles Jarrott
Drehbuch
John Hale
Kamera
Christopher Challis
Musik
John Barry
Produzent
Hal B. Wallis
Schnitt
Richard Marden
Schauspiel
Ian Holm, Vanessa Redgrave, Vernon Dobtcheff, Timothy Dalton, Patrick McGoohan, Trevor Howard, Andrew Keir, Glenda Jackson, Nigel Davenport, Daniel Massey, Raf De La Torre, Richard Denning, Katherine Kath, Richard Warner
Genre
Historienfilm, Drama
Stichworte
Adel/Aristokratie, Biografie, zeithistorisch, Familie, Politik, Geschwister
Inhalt
Schottland im 16. Jahrhundert. Maria Stuart, Königin von Schottland, kehrt nach dem Tod ihres Gatten, dem König von Frankreich, in ihre Heimat zurück, wo ihr Halbbruder James regiert. Doch der ist alles andere als erfreut über die Rückkehr Marias, die nun Ansprüche auf den Thron stellt. Es dauert nicht lange und Maria sieht sich in einem Netz aus religiösen Spannungen, Aufständen und finsteren Mordkomplotten gefangen. Als sie sich auch noch mit ihrer Großcousine Elizabeth I., der Königin von England, überwirft, scheint ihr Schicksal besiegelt… Großartig besetzt mit Vanessa Redgrave und Glenda Jackson, die sich als verfeindete Königinnen gegenüberstehen.(p)

Kommentare

5 Punkte von Stefan Senf:
Britische Historienfilme sind Garant für geschliffene Dialoge und überdurchschnittliche Schauspielerleistung - dieses Soll erfüllt natürlich auch Charles Jarrotts großartiges Drama. Allerdings besitzt es kaum etwas von der typischen intellektuellen Kühle dieses Subgenres. Mag sein, dass dem Effekt einiges an Authentizität geopfert wird (Elisabeth und Maria sind sich nie begegnet, auch wenn ihr persönliches Treffen im Film für ein brillantes Rededuell und ordentlichen emotionalen Sprengstoff sorgt), aber dafür wachsen dem Zuschauer die Figuren mehr ans Herz als in vergleichbaren Epen wie "Beckett". Zum großen Teil zeichnet dafür die wundervolle Musik von John Barry verantwortlich, die unübersehbare Ähnlichkeiten aufweist zu seinem James-Bond-Soundtrack "Diamantenfieber" (der ungefähr zur gleichen Zeit entstand) und trotzdem nicht anachronistisch wirkt. Es gibt übrigens noch eine weitere Bond-Parallele: Marias weichlicher, boshafter und feiger zweiter Ehemann wird gespielt von Timothy Dalton, der 16 Jahre später zum (glücklosen) 007 wurde und bereits damals zur Diskussion stand (blond und jammernd kann man ihn allerdings erst auf den zweiten Blick identifizieren). Zusätzliches Schmankerl ist die exzellente Synchronisation, die mit messerscharfen Dialogen und brillanten Schauspielern aufwartet (besonderes Highlight: die Todesszene von Ian Holm, in der Wolfgang Draeger sich von einer ganz anderen Seite zeigen kann als man von Woody Allens Stammsprecher gewöhnt ist). Wer Action sucht, ist hier falsch, wer sich aber an schauspielerischen Meisterleistungen und intelligenten Dialogen erfreuen kann, dem sei dieser Film nachdrücklich ans Herz gelegt - das Fernsehen zeigt ihn viel zu selten (und dann noch in viel schlechterer Tonqualität).

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