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Duke of Burgundy
The Duke Of Burgundy

Grossbritannien 2014

DVD 106min

Standort

WestEnd DVD-Katalog/ Drama

Sprachen
Englisch   
Untertitel
Deutsch   
Regie
Peter Strickland
Drehbuch
Peter Strickland
Kamera
Nicholas D. Knowland
Musik
Faris Badwan, Rachel Zeffira
Produzent
Andrew Starke
Schnitt
Matyas Fekete
Schauspiel
Sidse Babett Knudsen, Eugenia Caruso, Chiara D'Anna, Zita Kraszkó, Monica Swinn
Genre
Experimental- & Kurzfilm, Drama, Liebesfilm
Stichworte
Liaison, Lesbisches Kino, Frauenfilm, Erotik, Beziehungsfilm
Inhalt
Jeden Tag besucht die junge Evelyn (Chiara D'Anna) die resolute Schmetterlingsforscherin Cynthia (Sidse Babett Knudsen) in deren Haus. Dort erteilt ihr die Hausherrin strenge Anweisungen zum Putzen und Wäschewaschen. Jeder noch so kleine Fehler, der Evelyn dabei unterläuft, wird bestraft. Doch ist bei dem sexuell aufgeladenen Spiel nicht alles so, wie es zunächst scheint. Eigentlich ist nämlich Evelyn diejenige, die dabei die Fäden in der Hand hält. Bis ins kleinste Detail plant sie im Vorfeld den Ablauf der erotischen Begegnungen und schreibt für Cynthia sogar die Texte, die sie in ihrer Rolle zu sagen hat. Als Evelyn sich immer mehr in ihrer Obsession verliert, hat ihre ältere Gespielin allerdings bald genug von der ganzen Sache. So macht sich Evelyn in der Nachbarschaft auf die Suche nach einer neuen Liebhaberin. Doch so einfach kommen die beiden Frauen nicht voneinander los.

Kommentare

5 Punkte von Björn Siebert:
Der „Duke of Burgundy“ (Hamearis lucina) ist eigentlich eine Schmetterlingsart, die im Deutschen als Schlüsselblumen-Würfelfalter bezeichnet wird. In der neueren Kinogeschichte ist "Duke of Burgundy" einer der interessantesten Filme der letzten Jahre. Schon Peter Stricklands Vorgänger "Berberian Sound Studio" durfte das von sich behaupten. Beide verbindet erst einmal ein ausgetüfteltes Sounddesign. "Duke of Burgundy" erzählt eine Liebesgeschichte zwischen Rollenmuster und Rollenspiel. Ein lesbisches Pärchen verstrickt sich in sadomasochistischen Ritualen in einer Welt in der es scheinbar ebenfalls Macht- und Realitätsverschiebungen gibt. Strickland nahm sich für "Berberian Sound Studio" die Textur von trivialen, italienischen Kriminalstücken, dem dreckigen Bahnhofskino der 70er vor. Heraus kam ein Meta-Giallo. Bei "Duke of Burgundy" verbeugt er sich vor den Softcore- und Sexploitation-Filmen (Obwohl Strickland keine einzige Nacktszene in seinem Film aufnahm) der 1970er Jahre und erweckt dabei den alten Traum der Surrealisten von einem Kino, das reine Poesie ist, zu neuem Leben. Ein tatsächlich aussergewöhnlicher Film, entrückt, intelligent, sinnlich, bizarr, faszinierend.

© der Film- und Personenbilder beim jeweiligen Studio/Vertrieb