5 Punkte von Inti:
Spannender, düsterer, hintergründiger kleiner Thriller aus Dänemark, ein Land, vor dem ich wegen seiner formidablen Filmlandschaft (fängt mit der Olsenbande an, geht über Lars von Trier und seine Dogma - Schule und landet bei spassigen, abgefahrenen Gangstergrotesken der Gegenwart - In China essen sie Hunde, Flickering Lights, Dänische Delikatessen und endlich im Kino: Old Men in New Cars). Durch die "Nachtwache" in der Pathologie des Kopenhagener Krankenhauses will sich ein Student das Taschengeld aufbessern. Schließlich plant er mit seiner Freundin ein gemeinsames, nettes Leben. Doch schon bald geschehen unglaubliche Dinge in den mit flackernden Neonröhren versehenen Fluren und Kammern des "Leichenschauhauses". Der Student wird bald der Nekrophilie und des Mordes verdächtigt, während "draußen" weiter junge Frauen - Prostituierte - von einem wahnsinnigen Killer aufgeschlitzt werden. Das unglaublich spannende Finale zeigt schließlich die Abgründe eines ungeliebten einsamen Mannes, der mit Toten Frauen besser kann, als mit Lebenden.
Das alles ist prima inszeniert, man wartet förmlich auf den Alarm in der Wachkammer, der das "Aufwachen" eines in der Pathologie aufgebahrten Menschen signalisiert. Dazu feiner Humor, Blut und Suspense! Ein kleines Meisterwerk! Das Remake - ebenfalls von Bornedal - kann diese Vorzüge leider keineswegs übernehmen, trotz Ewan McGregor und Nick Nolte.
5 Punkte von Liv:
"Nightwatch" ist vor allem für Freunde des Genres - Horror und Psychoeffekte in Reinkultur. Aber auch darüber hinaus bietet der Film ein schlüssiges und tiefgehendes Konzept, da er gekonnt seine Spannung nicht aus vordergründigen Schockeffekten, sondern aus der Entwicklung der Chrakterre und ihrem Verhalten aufbaut. Vom Regisseur sehr stimmungsvoll und vor allem stilsicher inszeniert. Da gab´s doch mal ein Original? Oder?
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