4 Punkte von anonym:
Die Hölle des amerikanischen Vorstadtlebens - Berufsstreß, Eheschweigen - wird durchbrochen, nur um noch größere Verheerungen offenzulegen. Der Befreiungsschlag gegen die Konventionen führt dazu, dass der Ehemann nun in Cheerleaderphantasien ungeniert im Ehebett wichst, während seine Frau sich emotional emanzipiert, indem sie im Schießstand herumballert. Die pubertierende Tochter findet einen Ausweg mit einem geradlinigen Drogendealer, während die Schulschönheit vor den Scherben ihrer Maske steht. Das versöhnliche Ende, wo der amerikanische Lebenslauf nochmal in ungebrochener Idylle dargestellt wird, läßt sich allerdings für Europäer uU schwer nachvollziehen.
1 Punkte von Ebi:
Där Film is doch scheisse
5 Punkte von Liv:
"American Beauty" - äusserlich synthetisch wirkende, aalglatte, ästhetisierte Gesellschaftsködie zur amerikanischen Gesellschaftskritik. Bemerkenswert ist die unglaubliche Präzision, die den Film prägt: geschliffene Dialoge, perfekt getimte Einstellungen, das Schauspiel auf den Punkt gebracht - in diesen Hinsichten eine erstaunliche Leistung von Sam Mendes. Das Zusammenwirken der einzelnen Filmbausteine wirkt stilbildend für den Film: die glatte Ästhetik harmoniert mit der inhaltlichen Oberflächlichkeit der Charaktere, die Spitzfindigkeit enttarnt die Doppelmoral der dargestellten Gesellschaft, die Farbdramaturgie verbirgt die Intensität der Ereignisse, wirkt wie ein Aufschrei inmitten der Sprachlosigkeit. "American Beauty" erscheint vollständig durchdacht und perfekt umgesetzt. Höchstnoten verdient.
5 Punkte von martha:
also schon alleine weil der Film von einem bis zu fünf Punkten kriegt, sollte man sich selber ein Bild machen! Ich gebe ihm fünf, weil a) Kevin Spacey und Annette Bening ihre Sache (wieder mal) richtig gut machen, wegen b) der sarkastischen und witzigen Kritik an dem amerikanischen Spießerleben und c) wegen diesem träumerischen, skurilen und phantasievollen Touch den der ganze Film hat, und der den Film so einzigartig macht! Achso, und d) wegen der guten Musik :-)
1 Punkte von paula newman:
Die amerikanische Schönheit wird porträtiert mit all ihrem Zauber und ihrer Unschuld, aber auch mit ihrer Perversion und Illusion.
Die Protagonisten sind hauptsächlich damit beschäftigt ihre Liebe zu erhalten, eine neue zu finden oder zu beenden. Das hat viele Facetten. Da ist das schwule Pärchen, das sich den konservativen Nachbarn vorstellen will. Das ungleiche Ehepaar Burnham, das sich schon lange nicht mehr zu sagen hat, außer den gelegentlichen Wutausbrüchen beim gemeinsamen Abendessen zum Soundtrack von Fahrstuhlmusik. Irgendwo dazwischen versucht ihre 15-jährige Tochter Jane die Zeiten hormonellen Umbruchs zu überstehen und das zunehmend skurile Verhalten des mysteriösen Nachbarsjungen Ricky, der sie heimlich filmt zu ergründen. Rickys Eltern, der Nazi und seine psychisch gelähmten Ehefrau, leben nicht mal mehr in derselben Welt.
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