USA, Frankreich, Japan, BRD 1999
DVD 111min
2 Punkte von Tino:
Wenn ihr mal nicht schlafen könnt, dann kann ich diesen Film empfehlen. Forest Whitaker ist Ghost-Dog, ein etwas zu groß und zu dick geratener Samurai, der auf einem Häuserdach, zwischen Taubenverschlägen wohnt und meditiert und meditiert und meditiert. Da er so viel meditiert redet er kaum und wenn dann nicht viel. Sein Meister, den er nie sieht, schickt ihm hin und wieder Mordaufträge per Brieftaube, bis er es eines Tages verbockt. Nun soll er selbst ermordet werden. Da hat er aber keine Lust drauf. Es gibt nur ein Problem. Er kann sich nicht richtig wehren, da ein Samurai seinen Meister nicht töten sollte (Gähhn). Also ich find ihn total langweilig, muss aber fairer Weise erwähnen, dass viele Kampfsportfreunde, wie mein Kumpel Hannes, diesen Streifen zu ihrem Lieblingsfilm erkoren haben (in OmU).
5 Punkte von Liv:
Ghost Dog lebt über der Welt - in einer selbstgebauten Hütte neben einem Taubenschlag, auf dem Dach eines verlassenen Gebäudes. Er ist ein professioneller Killer und durchwandert, lautlos und ungesehen die Nacht. Sein Leitfaden ist ein alter Verhaltenskodex der japanischen Kriegskaste - der Samurai. Als sein Leben auf dramatische Weise von einer zerrüttenten Mafiafamilie bedroht wird, reagiert er streng nach dem Kodex - dem Weg des Samurai. Der Filmpoet Jarmusch bleibt sich auch in diesem Film seinem sensiblen Können, seinem feinsinnigen Gespür für Charaktere treu. Die flüssigen und lautlosen Bewegungsabläufe von Ghost Dog (Forest Whitaker), sowie dessen spirituelles Wesen stellt Jarmusch in Kontrast zu dem harten Realismus der Story, kombiniert in wundersamer Weise beide Ebenen. So hat der Killer Ghost Dog mit dem haitianischen Eisverkäufer, der kein Wort Englisch redet, aber immer mit dem Samurai Schach spielt, sowie mit dem aufgeweckten kleinen Mädchen mit dem er Bücher austauscht, zwei Bezugspersonen aus einer heilen, lieben und gewaltlosen Welt um sich. Und ich denke nicht nur Jim Jarmusch, sondern viele unter uns träumen von solch friedlichen und heilen Refugien innerhalb eines diametral gesetzten Realismusempfindens.
5 Punkte von anonym:
Regie-Genie Jim Jarmusch stellt mit diesem Film
eine Hommage auf den Gangsterfilm dar. Mit meditativen Kamerafahrten und dem atmosphärischen HipHop-Sound von RZA gelingt ihm der perfekte Einklang von Bild und Ton. Ein überragender Forest Whitaker in der Titelrolle tut sein Übriges um diesen Film zu einem absoluten Filmtipp zu machen.
2 Punkte von JoshB:
Sicherlich ist Ghost Dog ein ganz anständiger Gangster-Film. Er hätte ein besserer sein können, wenn Jarmusch auf die bemühte Aufladung mit dem Samurai Thema verzichtet hätte, das spirituelle Gefassel Herrn Whitakers ist ungefähr so glaubwürdig und realitätsverhaftet wie das Samurai-Verständnis des Wu Tang Clans. Wie in obigen Rezensionen schon angedeutet, ein ganz guter Film, aber man hüte sich von den Idioten, die ihn zu ihrer Bibel machen: Kampfsportknallköppe auf Sinnsuche.
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