5 Punkte von Stefan Senf:
Düster, sehr düster ist die Geschichte von Krabat - ungewöhnlich für ein Kinderbuch (die sorbische Sage, auf die es zurück geht, war keineswegs für Kinder gedacht) und ungewöhnlich für einen Trickfilm, der sich eher an ein Kinderpublikum richtet. Der gespaltene Kopf des schwarzen Müllers sorgte bei mir seinerzeit für Einschlafschwierigkeiten. Seltsam ist auch der Stil - es handelt sich nicht um "herkömmlichen" Zeichentrick, sondern um Flachfiguren, eine Variante des Scherenschnittfilmes, die es Zeman ermöglichte, den Film fast im Alleingang zu realisieren und die er probeweise bereits in "Das gestohlene Luftschiff" angewendet hatte. Diese sorgt für noch gruseligere Atmosphäre und man sollte sich genau überlegen, ob das Kind, dem man diesen Film zeigt, dem schon gewachsen ist. Nichts desto trotz ist "Krabat" Zemans spätes Meisterwerk, das er mit seinem letzten Film "Das Märchen von Hans und Marie" leider nicht mehr einholen konnte, und in jedem Fall das Ansehen wert. Das Anhören weniger - die ARD-Synchronisation auf dieser DVD hält in keiner Weise der DDR-Fassung stand und wurde zudem bis zur Unkenntlichkeit "entrauscht".
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