4 Punkte von Liv:
Gegenüber dem ersten Teil nach Coppola die grellen und spektakulären Effekte stark zurück. Vor allem in literarischer und theatralischer Dimension gelungen: exzellent gespielt verbindet der Film in angemessener Form gesellschaftliche Reflexion und spannende Unterhaltung. Mit dem Herzen eines Cineasten gesprochen bietet Coppola zwar eine logisch und mitunter brilliante Inszenierung, bewegt sich aber meines Erachtens viel zu bewußt auf konventionellem und v.a. s.o. literarisch und theatralischem, anstatt auf cinematohrafischem Terrain.
5 Punkte von Inti:
Besser als der erste Teil? In der Kritikerhistoriographie hat sich diese Überzeugung eingebrannt und ich möchte diese Anomalie in der Filmgeschichte auch nicht ankratzen, würde aber gar kein Ranking machen wollen. Hinsichtlich der Dramaturgie und Montage ist dieser Teil sicherlich gewagter, intelligenter und vielschichtiger: parallel zum Aufstieg des jüngsten Corleone Sprosses Michael wird die Flucht und Odysee des Stammvaters Vito (Robert de Niro) aus Italien nach New York rekonstruiert. Ein riesiges Gemälde der Zeit über Gesellschaft, Gewalt und Geld. Im Gegensatz zu seinem Vater (Marlon Brando), der besonnen und mit moralischen Vorsätzen (kein Drogenhandel) seine Geschäfte führte, kennt Michael (Al Pacino) keine Gnade und verfährt auch mit Familienmitgliedern eiskalt. Einfach großartiges Kino, wenn sicher auch "Mainstream", aber wenn solche Filme heute noch "Mainstream" wären, dann hätten wir keine Kulturkrise!
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