5 Punkte von Stefan Senf:
Es gibt Regisseure, deren Filme erkennt man unter tausenden wieder - mindestens. Zu ihnen gehört zweifellos Karel Zeman, dessen "Reise in die Urzeit" ein unbestrittener Klassiker ist. Seine wahren Meisterwerke aber fallen zunehmend der Vergessenheit anheim, da sie weder auf Video noch auf DVD erschienen sind. Umso eher sollte man nach der rühmlichen Ausnahme "Baron Münchhausen" greifen - zwar keiner seiner legendären Jules-Verne-Verfilmungen, aber doch im gleichen Stil, den er den Illustrationen des 19. Jahrhunderts nachempfand. Film als bewegter Holzschnitt - allein schon der Ansatz sollte von Cineasten gewürdigt werden. Darüber hinaus aber streift der "Münchhausen" (eher dem Don Quijotte verwandt als dem Draufgänger Hans Albers) immer wieder das Gebiet der Satire. Wer noch nicht ganz verdorben ist durch die ultrarealistische CGI-Technik, der wird bestimmt seinen Spaß haben an der vorsätzlich irrealen Tricktechnik des eigenwilligen Tschechen.
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