3 Punkte von Liv:
Wenn man einen Roman von Umberto Eco verfilmt, dann muss einem von vornherein klar sein, dass man die ganze Dimension der theologischen, kunstgeschichtlichen, philosophischen und historischen Exkurse wird nicht beleuchten können. Und eben in diesem Punkt scheitert auch diese Verfilmung - vielleicht wäre die Konzentration auf bestimmte Elemente fruchtbarer gewesen, als den gesamten Kosmos darstellen zu versuchen. Vor allem das Ringen um Verstand und Vernunft mit Irrationalität und Dämonenglaube verbleibt als nicht tiefergehend bearbeitet. Aber als Unterhaltungsfilm, der die Welt des Mittelalters detailgenau und sorgsam rekonstruiert dennoch sehenswert.
5 Punkte von melanie:
Der Name der Rose ist ein Mittelalter-Krimi voller Geheimnisse, Schönheit und Furcht. Für eine geraffte Umsetzung der Romanvorlage ist er sehr gelungen. Sean Connery besticht einmal mehr durch sein schauspielerisches Können sowie seine Expressivität und deckt als Franziskanermönch mit Intelligenz, Raffinesse und messerscharfem Verstand die Hintergründe mehrerer Todesfälle im Kloster auf. Allein dafür lohnt es sich schon, den Film anzusehen. Christian Slater, der als unerfahrener Schüler inmitten des unheimlichen Klosters wohl eine der schönsten Liebesszenen der Filmgeschichte erlebt, steht im perfekten Kontrast zu seinem Meister. Durch seine Augen sieht und spürt man beim Zuschauen die furchterregende und geheimnisumwitterte Atmosphäre, die den Film trägt. Der Name der Rose ist ein Film-Erlebnis, das man nicht so leicht vergisst und welches auch beim zweiten oder dritten Mal anschauen noch spannend ist.
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