5 Punkte von Liv:
Man wird durch ´Eine kurze Geschichte der Zeit´ die Theorie Stephen Hawkins nicht umfassend verstehen. Ich glaube, dass das auch kein Film leisten kann. Errol Morris hat dies zurecht erkannt und sublimiert Hawkins Überlegungen auf wesentliche Bestandteile resp. die grundlegenden Fragestellungen und Ausgangspunkt. So öffnet sich ein lebendiges Panoptikum des Hawkins´schen Komsos - man bekommt in aller erster Linie ein allgemeines, aber wirkliches Gefühl davon. Ebenso wie in der literarischen Vorlage ´Das Universum in einer Nußschale´ verwebt Errol Morris die physikalischen Theorien mit der Biografie Hawskins, die sich vorrangig um dessen Krankheit dreht. Ein, gemessen an den unwahrscheinlich schwierigen Vorgaben, absolut gelungener Film.
2 Punkte von the von Stücks:
Da steht man also in der Buchhandlung und outet sich als totaler Physik-Laie, weil man sich nicht entscheiden kann zwischen der kurzen Geschichte der Zeit und der noch kürzeren mit den kaugummibunten Bildchen. Vielleicht ist die Dokumentation ein guter Kompromiß ? Wohl eher nicht, erkennt man bereits nach den ersten zwanzig Minuten. Wir erfahren chronologisch korrekt etwas über die Hawking´schen Familienanekdoten, die leider kein bisschen Zauber enthalten und über Stephens Kind- und Jugendzeit. Nach und nach streut der Regisseur kleine Schnipsel über schwarze Löcher, Entropien und die gute alte, uns allen durch und durch vertraute Einstein´sche Relativitätstheorie ein. Die Informationen der Astrophysik fliegen häppchenweise und verschmelzen sich mit ihren Anti-Teilchen, der mitleiderregenden Krankengeschichte Hawkings, bis sie sich schlußendlich dadurch selbst zerstören. Da wünscht man sich wahrhaftig ein schwarzes Loch, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Also: Buch lesen und im Film nach den Anklängen suchen... und sich freuen, daß man ein bisserl was versteht.
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