WestEnd Drama - Hollywood
4 Punkte von Liv:
Zwei lockere Typen (Peter Fonda, Dennis Hopper) verschaffen sich durch einen Drogendeal genug Geld um endlich ihren Traum leben zu können: mit ihren blankgeputzten Harleys von Los Angeles nach New Orleans zum Mardi Gras zu fahren. Je weiter sie nach Süden kommen, desto unbeliebter machen sie sich durch ihr rebellisches Aussehen. An veschiedenen Stationen des Films reist ein Hippie und ein alkoholsüchtiger Rechtsanwalt (Jack Nicholson) mit ihnen; Zwischenlager werden zudem bei einer Bauernfamilie und einem experimentellen Hippielager aufgeschlagen. Allroundkünstler Dennis Hopper spielte hier nicht nur die Hauptrolle, sondern inszenierte auch den (vermeintlichen) Kultstreifen. In athmosphärischen Stimmungsaufnahmen der Landschaft, unterlegt mit sphärischen und revoluzzerischen Musikstücken läßt er seine beiden Helden durch die Mitte Amerikas pilgern. Höhepunkt der extraterrestrischen Ambitionen des Films ist der LSD-Trip mit zwei Nutten auf einem Friedhof, der sehr zeitgemäß und realitätsnah daherkommt. Allgemein ist Easy Rider aber als Parabel, denn als wahres Zeitdokument zu verstehen - Dennis Hopper erzählt von Träumen und Idealen einer Generation, die zum Enstehungszeitpunkt des Films ihren programmatischen Kulminationspunkt hatte. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, und so ist es auch nur allzu verständlich, dass Easy Rider zum Kultfilm avancierte - obgleich die cineastischen Fertigkeiten von Dennis Hopper sicherlich nicht mit den Großen, mit Fritz Lang, Jean-Luc Godard, Michelangelo Antonioni et al., zu vergelichen sind. Filmhistorisch muss Easy Rider als Kind des New American Cinema eingestuft werden, dass einfacher filmischer Handarbeit versuchte, in experimenteller Ausdrucksweise Kinogeschichte zu schreiben.
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