4 Punkte von Georg:
Lars von Trier variiert hier sein altes Thema: Leidende Frau opfert sich inmitten einer egoistischen, blinden Umwelt für ihre große Liebe-ihren Sohn. Ein Opfergang der Extraklasse-klingt schon sehr zynisch, aber Lars von Triers neuere Filme entziehen sich diesbezüglich jeder menschlichen Wertung. Sie stellen grausame Experimente dar (siehe "Dogville"), die dennoch Wirklichkeit sind. Klassische Tragödien mit Handkamera aufgenommen.
Als ausgesprochener Björk-Fan muss ich dennoch für den Film sprechen, schon seiner Musiksequenzen wegen. Es gelingt von Trier, das Prinzip des Musicals als Kopfkino der fast blinden Hauptfigur (Björk) so genial zu inszenieren, dass man sich auf weitere Musikproduktionen des Regisseurs mit Recht freuen darf. (2006 inszeniert Lars von Trier den RING DES NIBELUNGEN von RW in Bayreuth)
5 Punkte von Liv:
Jeder Stoff verlangt nach einer speziellen filmischen Form - Lars von Trier beweist, dass er für seine dramatisch-poetisch-leidvollen Sujets den passenden Audruck gefunden hat: die cinematografische Unmittelbarkeit mittels Dogma-Ästhetik. Und so trifft "Dancer in the Dark" direkt in unser Herz der Finsternis, läßt unser Gespür für Leid und im Besonderen für Mitleid erwachen. Am Ende wird man die emotionale tour de force kaum mehr vergessen können.
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