5 Punkte von anonym:
Nichts für verbiesterte Stinkstiefel. Schräg, phantastisch, romantisch.
4 Punkte von Liv:
Barry Egan ist ein etwas seltsamer Zeitgenosse. Umgeben von seinen sieben Schwestern, wird er ständig herumkommandiert. Als er ein kleines Unternehmen gründet, lernt er durch eine Telefonsex-Anzeige zufällig auf eine Frau kennen. Sein Leben ändert sich, doch anders als er es geplant hat...Paul Thomas Anderson ("Boogie Nights", "Magnolia") liefert mit diesem Film einen ebenso schwer einzuordnes Werk ab, wie sein Hauptdarsteller nicht einzuordnen ist - seltsam, eigenwillig, dem Leben zugewandt und schicksalshaft. Durchsetzt von einigen komischen Momenten oszilliert "Punch-Drunk Love" zwischen Liebesfilm und Komödie. Einige schön anzusehende Bilder zeugen von der visuellen Stärke Andersons, doch bleibt der Film auf dramatischer Ebene relativ schwach.
4 Punkte von Lars Tuncay:
Dass Barry Egan (Adam Sandler) als einziger Sohn unter sieben Schwestern aufwuchs hat seine Spuren hinterlassen. Die allseitige Bemutterung hat ihn einerseits zu einem hypernervösen Neurotiker und zudem beziehungsunfähig gemacht. Als die schüchterne Lena Leonard (Emily Watson) in sein Leben tritt endet das im zu erwartenden Chaos. Außerdem wird sein Plan, durch den Kauf von Aktionspudding einen Millionenvorrat an Gratis-Flugmeilen zu ergattern durch die erpresserischen Machenschaften einer Telefonsex-Dame in Gefahr gebracht.
Paul Thomas Anderson ist ein Meister des skurrilen Humors. Was sich im Froschregen in Magnolia schon andeutete, wird in Punch-Drunk Love auf die Spitze getrieben. Ein absurder Moment jagt den nächsten und dazwischen liefern sich Sandler (Mr. Deeds) und Watson (Gosford Park) einen herrlichen Schlagabtausch. Dabei ist der Film aber in keinster Weise ein Sandler-Vehikel mit flachem Slapstik-Humor, so dass selbst Sandler-Hasser von denen es außerhalb der Staaten ja reichlich gibt am Spiel des Waterboys Gefallen finden. In einer Nebenrolle als schmieriger Boss der Telefonsexagentur glänzt auch wieder Andersons Dauergast Philip Seymour Hoffman.
Das Wort punch-drunk lässt sich übrigens sowohl mit benommen, wackelig auf den Beinen, aber auch mit hirngeschädigt übersetzen was ohne weiteres alles auf den Hauptakteur zutrifft. Und ein wenig Barry Egan steckt in jedem von uns.
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