5 Punkte von Lars Tuncay:
Klassiker des Sandalenfilms und die endgültige Abkehr Stanley Kubricks ("The Shining") vom Hollywood-Zirkus. Kirk Douglas, der den Film auch produzierte und anregte, Kubrick ins Boot zu holen, nach ihrer Zusammenarbeit bei "Wege zum Ruhm" (1957), produzierte das waghalsige Unterfangen (damals waren Historienfilme untrennbar mit Bibelthemen verbunden) selbst und spielt den strahlenden Sklavenhelden mit schauspielerischer Inbrunst. Zu einem wirklichen Klassiker wurde die Romanverfilmung aber durch die zahlreichen großartigen Nebendarsteller, wie Tony Curtis oder Sir Peter Ustinov, der für seine Rolle den Oscar erhielt. Großes Hollywoodkino, unkonventionell inszeniert vom größten Regisseur der letzten Jahrzehnte.
4 Punkte von Liv:
"Spartacus" ist in einem klaren Blick betrachtet eine Freiheitskämpfer-Saga, die mit melodramatischen und sentimenatalen Akzenten in einer freien Auslegung der historischen Fakten die Ereignisse der damaligen Zeit doch stark vereinfacht. Doch das soll dem Film nicht zum Schlechten gestellt werden - das Kino besteht aus Träumen, aus Phantasien, aus Interpretationen der Wirklichkeit, in dessen Magie der Zuschauer sich fangen lassen will - sei es nun dass der historische Sklavenaufstand gegen die unmenschliche Gesellschaft Roms mit political correctness dargestellt ist oder nicht. Vor allem die außergewöhnliche Bildgestaltung macht den Reiz des Films aus - Kubrick in frühen Gehversuchen die visuellen Codes der Filmgeschichte neu zu interpretieren.
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