4 Punkte von Crust:
Takeshi Kitano, in Deutschland bekannt geworden durch Takeshis Castle und seine Gangster-Polizei-Gewaltorgien "Violent Cop", "Brother" etc. brachte letztes Jahr mit "Dolls" einen für ihn eher untypischen Film in die Kinos, der aber trotzdem unverkennbar des Meisters Handschrift trägt. Die 3 Geschichten die dieser Film erzählt, jene von Matsumoto, der mit seiner wegen der Fastheirat mit einer Anderen durch einen Suizidversuch psychisch gestörten Freundin als Bettler durchs Land zieht, von Hiro, der seine in der Jugend zurückgelassene Liebe wiedertrifft, welche seit 30 Jahren jeden Samstag an dem Platz wartet, an dem sie sich getrennt hatten, und von Haruna, einem Popsternchen, deren grösster Fan Nukui sich das Gesicht wie sie entstellt, nachdem sie einen Autounfall hatte, sind schon jede für sich kleine Meisterwerke. "Dolls" ist ein schwieriger, schöner, trauriger, ergreifender und beklemmender Film von solcher Farbenpracht, dass einem die Augen schmerzen.
3 Punkte von anonym:
fetzt ein!
5 Punkte von anonym:
Der Film handelt von Menschen, die an der Erfüllung ihrer großen Liebe scheiterten. Als leere Hülsen leben sie weiter, Wracks, puppenhaft. Immer wieder wird die Balance gehalten: Sind dies selbstmitleidige, jämmerliche Taugenichtse; große tragische Gestalten, Märtyerer der Liebe; oder ist das alles nur ein Teil eines großen, unausweichlichen Ablaufs der Natur.
5 Punkte von Liv:
Takeshi Kitano beweist einmal mehr sein großartiges Gespür die Poesie des Kinos. In drei Episoden erzählt er von der Tragik der ewigen Liebe - nicht weniger als das. Das Kino braucht diese großen Themen, und Kitano wird dem vollends gerecht. Eindringlich, hart, poetisch, zart und ehrlich. Der Film ist der Beweis für eine gewisse Tendenz im modernen Film: die wichtigen Impulse kommen leider nicht aus Europa, sondern vielmehr aus Asien und Lateinamerika.
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