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Ten Minutes Older
Ten Minutes Older - The Trumpet / Ten Minutes Older - The Cello

 2002

DVD 190min

Standort

WestEnd DVD-Katalog/Musikfilm

Sprachen
Mehrsprachig   
Untertitel
Deutsch   
Regie
Jim Jarmusch, Wim Wenders, Werner Herzog, Aki Kaurismäki, Jean-Luc Godard, Spike Lee, Bernardo Bertolucci, Volker Schlöndorff, Claire Denis, István Szabó, Michael Radford, Mike Figgis, Chen Kaige, Jiri Menzel, Victor Erice
Musik
Paul Englishby, Hugh Masekela, Claudio Bohorquez
Empfohlen von
Inga, Mitarbeiter
Genre
Experimental- & Kurzfilm
Stichworte
Kurzfilm
Inhalt
Fünfzehn Kurzfilme zum Thema Zeit von fünfzehn verschiedenen Regisseuren. Verbunden von Sequenzen mit dem Trompetensolisten Hugh Masekela.

Kommentare

4 Punkte von Liv:
Ein gewagtes Konzept: 15 renommierte Filmer stellen in jeweils 10 Minuten ihre Vision zum Thema "Zeit" vor. Man begegnet 15 völlig verschiedenen Geschichten, die sich zumeist auf abstrakter Ebene den Gegenständen der Zeit nähern. Welche Art von Film man mag, welchen Regisseur man bevorzugt, das hängt dann von ganz individuellen Präferenzen ab. Herausragend für mich ist Werner Herzog, dessen dokumentarische Erzählung von der Zivilisierung des letzten unbekannten Naturstammes im Urwald Brasiliens unter die Haut geht. Jim Jarmusch schafft es in gewohnter Reduzierung der Gegenstände, eine zehnminütige Drehpause einer Schauspielerin auf das Intimste einzufangen - gedreht in Echtzeit. Deutlich hervotzuheben ist meiner Meinung nach auch der Beitrag von Jiri Menzel. Der hierzulande eher unbekannte Filmer erschafft in zehn Minuten ein Porträt der einzelnen Lebensabschnitte eines alten Mannes. Gerade sein Einfühlungsvermögen für die zeitlichen Segnungen eines Menschenalters berühren die Vorstellungen der eigenen Zeit, die einem zum Leben bleibt. Jean-Luc Godard, der letzte Beitrag auf der Filmsammlung, beweist sein filmischen Können in der Kraft seiner Bilder. Den großen, d.h. den ganz großen Themen des Lebens gewidmet - Liebe, Angst, Erinnerung, Kino u.a. - findet er Bilder, die von unerhörter Eindringlichkeit, gegen das Vergessen gerichtet sind. In "Ten Minutes Older" sind weitere, vielfältige Reflexionen zur Zeit zu finden: 15 Regisseure, 10 Minuten - Verhinderung der Langatmigkeit. Über einzelne Beiträge jedoch negativ zu werten, muss sich strengstens an dieser Stelle verboten werden - allein der persönliche Geschmack entscheidet. Und aufgrund mangelnder Sensibilisierung fehlt es diesem manches Mal an tieferem filmischen Verständnis - Ten Minutes Older ist ein Grund, die persönliche Rezeptionsgeschichte weiter ausbauen zu lernen.

4 Punkte von Thomas:
Wie lässt sich die Zeit beschreiben, bebildern oder sogar verstehen? Alles fließt? Niemand steigt zweimal in den selben Fluss? Die Interpretationen sind dafür genauso zahlreich wie fließend und die 15 zehnminütigen Kurzfilme sind dabei einige unter Millionen. Die Riege der Stars unter diesem Banner stellen hierbei aber ein paar äußerst sehenswerte zur Schau. Ten minutes older besticht mit wundervollen Bildern, zeitlosem Feingefühl und mit teils schwerelosen, teils erdrückenden Momenten. Leider ist es nicht kritikfähig, denn wie soll man dies bei einem Sampler schon tun? Ich gebe trotzdem 4 Punkte, da die Verbindung als Ganzes ich als gelungen ansehe, auch wenn ich bei einigen Sequenzen die Zeit als verschwendet empfand, denn der Clou der Sache ist der Gegensatz an sich. Wären die Beiträge nicht einmal langatmig und einmal fesselnd, würde man die Zeit nicht als solches wahrnehmen.

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