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Mulholland Drive
Mulholland Dr.

USA 2001

DVD 141min

Standort

WestEnd Regisseure A-Z

Sprachen
Deutsch, Englisch   
Untertitel
Deutsch   
Regie
David Lynch
Drehbuch
David Lynch
Kamera
Peter Deming
Musik
David Lynch, Angelo Badalamenti, Roy Orbison
Produzent
Alain Sarde, Mary Sweeney
Auftritt
Rebekah Del Rio
Schauspiel
Naomi Watts, Angelo Badalamenti, Justin Theroux, Robert Forster, Dan Hedaya, Scott Coffey, James Karen, Laura Harring, Lee Grant, Monty Montgomery, Jeanne Bates, Vincent Castellanos, Wayne Grace, Ann Miller
Awards
Independent Spirit: Beste Kamera für Peter Deming
Cannes: Beste Regie für David Keith Lynch (David Lynch)
Empfohlen von
Miriam, Martin, Mitarbeiter
Genre
Liebesfilm, Kriminalfilm, Thriller
Stichworte
Traumsequenzen, Amnesie, films about filmmaking
Inhalt
David Lynch in Hochform: Außergewöhnlicher Mystery-Thriller um zwei Frauen. Regiepreis in Cannes 2001.

Kommentare

5 Punkte von Stefan:
Kopfkino. Zwei volle Stunden haben wir beim Bier verschwendet, um die Story zu rekonstruieren. Unmöglich – jeder hatte einen anderen Film gesehen, versetzte dem glänzenden Interpretations-Kartenhaus seines Vorgängers mit einem winzigen Detail den Gnadenstoß. „Lost Highway“ war schon klasse, die Undurchsichtigkeiten des Plots allerdings zu offensichtlich, um ernsthaft die Fahndung nach einer Auflösung auszulösen. Bereits damals hatte David Lynch die Grenzen zwischen Bewusstem und Unbewusstem aufgehoben, verborgene Ängste und Wünsche real werden lassen, klassische Motive des Horrors zitiert, neue erfunden – und uns dabei stets im Dunkeln tappen lassen. „Mulholland Drive“ ist noch eine Spur subtiler. Hin und wieder zuckt tatsächlich so etwas wie Begreifen durch das verwirrte Zuschauerhirn, um am Ende dennoch nichts zu hinterlassen als das Bekenntnis, einer großen Illusion auf den Leim gegangen zu sein. Die Frage ist nur: wessen kranken Kopf entsprang sie?

3 Punkte von anonym:
Wer bereits Lynchs Meisterwerk ?Lost Highway? oder ?Blue Velvet? mochte wird an diesem Meisterstück des Film Noir nicht vorbeikommen. In tradierter Manier erzeugt Lynch (Alb-)Traumwelten, die erst nach mehrmaligen Schauen ihre Komplexität und Bedeutung andeuten. Ja, es ist ein komplizierter Film, der keine ?eindeutige? Deutung zulässt, aber er ist im Vergleich zu ?Lost Highway? ein wenig strukturierter und leichter zu erschließen. Inhalt: MD handelt von Hollywood, von seinen dunklen Machenschaften, von Liebe zweier Frauen, von Gewalt, von Verletzung und von Traum und Fiktion einer Welt, die schier ineinander läuft. Genauer und präziser sollte der Film nicht beschrieben werden, da sonst verborgenes und die typischen Wendungen und Schockmomente verloren gingen. Dabei ist der Film ein Meisterwerk von Regiekunst in dem alles stimmt von Besetzung zur Musik und Kammerarbeit, einfach ein cineastischer Hochgenuss!

4 Punkte von Liv:
David Lynch ist ein ausgebildeter Maler - seine tiefes Verständnis für die Komposition von Farben und Formen zeigt sich in allen seinen Werken - und in Mullholland Drive am eindringlichsten. Rot - immer wieder rot - was hat das zu bedeuten? Die Farbe des Blutes, die Farbe des Lebens, die Frabe die über Leben und Tod entscheidet? Lynch gibt Rätsel auf, auch in seiner farblichen Inszenierung - doch am Ende: die zu lösen ist nicht der Sinn, ein Film ist kein alleiniges Rätsel, das ist er nur zum Teil: ebenso beachtenswert ist auch bei Lynch seine visuelle und akustisches Ästhetik.

3 Punkte von Björn Siebert:
Bleiben wir ehrlich, "Mullholand Drive" war nach "Lost Highway" wirklich enttäuschend. Lynch hat in seinem Leben mal die Aufsätze zu Freuds "Das Unheimliche" gelesen; toll. Nebenbei kann er in großartigen Bildern Traumsequenzen nach Freuds Fallbeispielen nacherzählen; auch toll. Außerdem hat er das genial in "Lost Highway" durchexerziert; Hut ab dafür. Nun hat er in Mullholland Drive alles noch einmal gemacht was er schon in "Lost Highway" gemacht hat. Diagnose: Wiederholungszwang bei Lynch. Er ist in die Falle getappt, reif für die Couch bei einem Psychoanalytiker. Ich muss gähnen und hoffe das Lynch mir irgendwann mal wieder was zeigt, was er mir noch nicht in seinen letzte Filmen achtmal gezeigt hat. Sein neuer Film "Inland Empire" über doppelte Frauenfiguren lässt da nicht gerade viel neues erwarten. LANGWEILIG!

5 Punkte von Lars:
Ein absolutes Meisterwerk. In jeglicher Hinsicht. Lynchs völlig andere Art Filme zu machen lassen ihn zu einem Künstler sondersgleichen werden. Ähnlich bspw. einem Maler, wie er einmal formulierte. Ein Bild bedeutet für jeden etwas anderes, löst unterschiedliche Emotionen aus, wird völlig verschieden interpretiert. Ebenso sollen seine Filme diese Wirkung entfalten. Nach jedem Sehen dieses Juwels der Filmkunst kommen andere Interpretationsentwürfe zu Tage. Immer wieder ertappt man sich dabei, sich anzumaßen, den Film durchschaut zu haben. Doch muss man immer wieder feststellen, dass man sich von der Vorstellung, eine Stringenz des Films zu entwerfen, distanzieren sollte, da einen dadurch die Sicht eingeengt wird für die Vielfalt an Deutungssträngen, welche uns Lynch öffnet. Was ist Traum, was Wirklichkeit. Was Realität und was Wunschdenken. Wer ist echt und wer erfunden. Wer ist die Hauptfigur, Betty, Camilla, vielleicht sogar Diane, oder wer ganz anders. Oder hat jeder für sich eine eigene Wahrheit? Und wo steht das Telefon mit dem roten Lampenschirm? Auch wenn zumindest die letzte Frage zweifelsfrei beantwortet werden kann, nimmt der Spuk an Fragen kein Ende und lässt sich endlos weiterführen. Und doch wird man von allem ein bisschen erkennen, oder doch gar nichts kapieren??? Ein absolutes Muss für alle, die bereit sind, sich in eine völlig andere Sichtweise des Film schauens zu begeben, und die es lieben, mit anderen danach noch ausführlich zu rätseln. Weder langweilig, noch aufgewärmt. Eine eigene Kunstrichtung, vor der man ewig verweilen könnte!

© der Film- und Personenbilder beim jeweiligen Studio/Vertrieb