5 Punkte von Inti:
Ein wunderschöner, kitschfreier und witziger Film über Freundschaft, Problembewältigung und Eisenbahnen.
Nach dem Tod seines besten Freundes erbt der Kleinwüchsige Finn ein altes Eisenbahn Depot in New Foundland. Durch Spott und Missachtung hat Finn eine Art Panzer um seine Person gelegt, die nur schwer zu knacken ist. Ein junger kubanischer Imbissverkäufer, eine durch den Tod ihres Sohnes seelisch zerrüttete Frau, eine hübsche Bibliothekarin und ein kleines schwarzes Mädchen lassen den "Eisberg" Finn langsam auftauen, eben weil sie ihn wie einen normalen Menschen behandeln, der zwar seltsame Hobbies (Zügen zugucken)hat und oft abweisend wirkt, im Grunde jedoch nach Anerkennung, Freundschaft und Liebe sucht. In schönen Bildern mit sympathischen Darstellern zeigt der Film das Leben in seinen guten und schlechten Momenten. Empfehlenswert!
5 Punkte von Lars Tuncay:
Der kleinwüchsige Fin McBride (Peter Dinklage) hat sich an sein Leben in Hoboken gewöhnt: an die Arbeit mit seinem Freund im Modellbahnladen nebenan genauso, wie an die neugierigen Blicke und gehässigen Bemerkungen seiner Mitmenschen. Als sein Freund stirbt und ihm ein verlassenes Eisenbahndepot im verschlafenen Newfoundland hinterlässt, ist dem zurückhaltenden, wortkargen Fin dies nur recht und er zieht in das heruntergekommene Häuschen. Die erwartete Ruhe wird allerdings von Joe (Bobby Cannavale) gestört, der auf Fins Grundstück den Imbissladen seines Vaters betreibt. Gemeinsam mit seiner Stammkundin Olivia (Patricia Clarkson), einer Malerin, die sich nach dem Tod ihres Sohnes ebenfalls in ihr Heim zurückgezogen hat, versucht Joe den Eisenbahnenthusiasten aus der Reserve zu locken.
Mit geringem Budget und viel Enthusiasmus gelang dem Schauspieler Tom McCarthy („Meine Braut, ihr Vater und ich“) ein warmherziges Regiedebüt, zu dem er ebenfalls das pointierte und ehrliche Drehbuch schrieb. Sein Hauptdarsteller Peter Dinklage („Elf“) glänzt dabei als verschüchterter Eigenbrödler, der durch die Beharrlichkeit von Joe und die Liebe Olivias das Vertrauen in die Menschheit zurückgewinnt. Cannavale („Der Knochenjäger“) und Clarkson („Pieces of April“) überzeugen in den Nebenrollen. „The Station Agent“ ist eine rührende Geschichte über Freundschaft und Menschlichkeit, die zu Recht auf dem Sundance Filmfestival, sowie in San Sebastian und Marrakesch mit Preisen überhäuft wurde.
© der Film- und Personenbilder beim jeweiligen Studio/Vertrieb