WestEnd Regisseure A-Z
4 Punkte von Ingo:
Seit seiner Rückkehr aus dem Vietnam-Krieg kann Travis Bickle (Robert De Niro) im Dunkeln nicht mehr schlafen. Deshalb fährt er nachts Taxi. Dabei blickt er hinter die Kulissen der Großstadt New York und ist angewieder von dem Treiben. - Er kauft Waffen und trainiert jeden Muskel seines Körpers. - - Er trifft die minderjährige Prostituierte Iris (Jodie Foster) und erschießt ihren Zuhälter. Das ist der Beginn des Amoklaufs des einsamen Taxifahrers gegen Gewalt und Kriminalität.
5 Punkte von Liv:
Der düstere Scorsese-Klassiker über den amoklaufenden Einzelgänger, der seine Vietnamerlebnisse nicht verarbeiten kann, zeigt einen brillanten und unvergesslichen Robert De Niro in der Titelrolle. Aber vor allem die krude Ästhetik des New Hollywood prägt diesen Film - keine Imagination, kein Zauber, kein Hollywood, stattdessen menschliche Schicksale, soziale Realität, dreckige Strassen, ständige Gewaltbereitschaft, Krankheit und Geldsorgen im tagtäglichen Überlebenskampf in einer Großstadt.
4 Punkte von BigBen:
Travis Bickle (Robert De Niro) ist Taxifahrer. Nicht, weil er das Geld braucht, sondern weil er nachts nicht mehr schlafen kann. Vietnam hat ihn abgestumpft und so macht ihm die tägliche Welt "hinter den Kulissen" nichts mehr aus. Er sieht über Räuber und Mörder, Prostituierte und Drogensüchtige scheinbar hinweg. Bis zu dem Tag, an dem er ausrastet... ein bedrückender Film über einsame Menschen in einer riesigen Stadt. Schmutz, Elend und Gewalt. Und Robert de Niro als Eigenbrötler, der "verrückt spielt" und dabei als Held gefeiert wird. Ein unfreiwilliger Rächer, den eigentlich nur Verzweiflung treibt. "Taxi Driver" ist aufgrund seiner Systemkritik und den Bildern von menschlichem Elend ein Klassiker geworden. Aber trotzdem oder eher deshalb ist "Taxi Driver" auch kein Popcorn-Kino. Mit Vorsicht zu geniessen.
4 Punkte von debby:
wenn wir einsam sind, dann schauen wir uns fernsehen an. dann sehen wir, wie das leben sein könnte, und dann fühlen uns noch einsamer.
und jedesmal, wenn es in unserem echten leben nicht so läuft, wie es laut leinwand laufen sollte, denken wir ein wenig: "die welt ist scheiße." und wir kommen zu der überzeugung, dass wir diese superkräfte brauchen. und diese magnum44. und dann sind wir der ritter, der auf dem weißen pferd angeritten kommt und alle rettet, und der die welt wieder zu dem macht, was sie sein sollte. manchmal würde man gerne die welt schön heile schießen können. und damit wir es doch nicht tun, sollten wir uns diesen film anschauen. und dann sollten wir darüber reden, warum das nicht die lösung ist - und auch nie sein kann.
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