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Die Grauzone
The Grey Zone

USA 2001

DVD 108min

Standort

WestEnd Drama - Europa & Welt

Sprachen
Deutsch, Englisch   
Untertitel
Deutsch, Englisch   
Regie
Tim Blake Nelson
Drehbuch
Tim Blake Nelson
Kamera
Russell Lee Fine
Musik
Jeff Danna, Johann Strauß, Johannes Brahms
Produzent
Harvey Keitel, Tim Blake Nelson, Avi Lerner, Pamela Koffler, Danny Lerner
Schauspiel
Steve Buscemi, Harvey Keitel, Michael Stuhlbarg, Allan Corduner, Natasha Lyonne, Daniel Benzali, Mira Sorvino, Velizar Binev, George Zlatarev, Marianne Stanicheva, David Arquette, David Chandler, Dimitar Ivanov
Genre
Drama
Stichworte
Nationalsozialismus, Konzentrationslager
Inhalt
Auschwitz-Birkenau, 1944: In dem perfekt organisierten System des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau geleiten so genannte „Sonderkommandos“, die aus jüdischen Häftlingen bestehen, ihre Mitinsassen in die Gaskammern. Für kleine Privilegien und Erleichterungen im Alltag führen sie ihre Leidgenossen in den Tod. Ihr grausamer „Job“ verschafft ihnen etwas Aufschub, ehe auch sie der Mordmaschinerie des Lagerkommandanten Muhsfeldt (Harvey Keitel) zum Opfer fallen werden. Angesichts dieser Gewissheit und der quälenden Last der Mittäterschaft, planen sie unter größter Geheimhaltung einen bewaffneten Aufstand. Den einzigen, den es in der Geschichte von Auschwitz jemals gegeben hat. (p)

Kommentare

5 Punkte von Lars Tuncay:
Alltag im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau: die Häftlinge bedienen die Gasöfen, in den Krematorien legen sich die Russpartikel der Mitgefangenen auf ihre Kleider und von draußen dringen die Gewehrschüsse der Erschießungen an ihre Ohren. Dem Untergang geweiht, plant eine Gruppe ungarischer Juden einen Aufstand, viele geben dem Plan jedoch keine Chance. Hoffnung kommt auf, als ein Kind die Gaskammern überlebt. Fortan setzen die Insassen alles daran, das Leben des Mädchens zu retten. Sie schließen sich mit ihren weiblichen Zwangsarbeitern der benachbarten Munitionsfabrik zusammen, um Waffen ins Lager zu schmuggeln. Als die Nazis davon erfahren, zeigen sie kein Erbarmen mit den Gefangenen. Drei Jahre hat es gedauert, bis es Tim Blake Nelsons („O Brother where art thou“) zweite Regiearbeit auf deutsche Leinwände geschafft hat. Dabei ist die Verfilmung seines Theaterstücks mit einigen der besten Schauspielern Hollywoods besetzt: Harvey Keitel als Oberscharführer Muhsfeldt und Steve Buscemi, David Arquette und Mira Sorvino als Häftlinge hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck. Den versetzt einem auch die pessimistische Geschichte, die den grausamen Tagesablauf in einem KZ zumindest teilweise nachvollziehbar werden lässt. Als wichtiges Zeitdokument des einzigen bewaffneten Aufstands in Birkenau und vor allem als Gegenpol zur Führer-Biographie „Der Untergang“ gehört „Die Grauzone“ in jedem Fall in jeden Unterrichtsplan der Schulen hierzulande.

3 Punkte von Bodo Morten:
Wenn man den Inhalt des Filmes vor Augen hat, erwartet man etwas anderes als das Gezeigte. Die Besetzung wirkt ein wenig unglücklich und auch die nackte Brutalität des Vernichtungslagers kommt zu weichgezeichnet daher. Der Plot ist auf jeden Fall interessant, mit all seinen moralischen Fragestellungen, aber die Figuren vermögen einfach nicht die nötige Präsenz entwickeln. Was 'Schindlers Liste' als amerikanischer Produktion gelang, nämlich die entmenschte Grausamkeit zu vermitteln, gelingt in diesem Fall nicht.

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