WestEnd Regisseure A-Z
4 Punkte von plug_me_in:
?Mickey und Mallory Knox waren das!? Das ist das Einzige, was die Überlebenden der Massaker mitzuteilen haben. Ein junges, unbeschwert verliebtes Pärchen jagt durch die Staaten und bläst, schlitzt und prügelt 52 Menschen das Licht aus. Beide haben eine verkrüppelte Seele, wurden geschlagen und missbraucht. Sie sind das schlechte Gewissen Amerikas. Doch das will davon gar nix wissen. Vielmehr stilisieren die Broadcast Corporations die beiden zu den neuen Pop-Ikonen. Es geht um Perversion, Voyeurismus und Profit.
Genau das wurde Oliver Stone unterstellt, als er 1994 seine Abrechnung mit dem amerikanischen Medien in die Kinos brachte. Der Einsatz seiner filmischen Mittel ist unglaublich ? er kreuzt Negativbilder mit grellen Überblendungen, klassische Musik mit Punk, seine Kamera steht nie still und findet kaum die Horizontale. Dazu agieren Woody Harrelson und Juliette Lewis mit intensiver Aggression und zynischem Grinsen.
Man kann kaum hinschauen und trotzdem tut man es ? willkommen in der schönen neuen Welt!
3 Punkte von T- Bone Steak:
Tarantino fand es gar nicht so toll, was der Stone aus seinem Drehbuch machte. Kunstwillen allein reicht eben nicht aus um auch Kunst zu liefern. Da kann man noch so wild (und durchaus geschickt) im Film- Technik- Baukasten wüten. Am Ende ist es zwar ambitioniert, aber auch beliebig. Und cool ist es wirklich nur für Erstsemester der Filmhochschule.
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