WestEnd Science Fiction
5 Punkte von plug:
Wieder eine Comicverfilmung, spielend mit allen filmischen Mitteln umgesetzt, mit Starbesetzung und ungeheuer Detailgetreuen Umgebungen. Sin City ist für mich ein Meisterwerk moderner Filmkunst - ein neo noir. Dennoch ist es aufdringlich brutal und so schrill, dass man seine Augen einfach nicht verschliessen kann.
Es ist ästhetisierte gewalt, was natürlich auch kritisch zu betrachten ist, für die Umsetztung jedoch Bestnote. Wer lieber kleine, ruhige Filme schaut und auf Gemetzel, Perversioen, Folter und den Wahnsinn der Comicvorlage nichts abgewinnen kann, wird nur den Kopf schütteln.
Ich jedoch finde die Leistung, die Rodriguez erbracht hat bewundernswert. spannendes Actionkino mit hohem Gewaltfaktor und zukunfträchtiger Optik.
5 Punkte von BigBen:
Ein Comic, das sich bewegt: In Sin City ist die Moral am Boden, jeder sich selbst der nächste und ein Bulle korrupter als der andere. Jeder schlägt sich hier alleine durch und es kreuzen sich die Geschichten von Mördern, Schlägern, Huren und Polizisten. Fast immer bleibt das Bild schwarz-weiß, nur das rot des Blutes ist fester Bestandteil. Und es wird oft rot im Film - Gewalt wird zelebriert. Dann taucht noch eine gelbe Gestalt auf - der ultimativ Böse.
"Sin City" ist ein "Filmic", das Film-Comic der Extraklasse. Es ist keine Comic-Verfilmung, sondern sondern ein lebendig gewordenes Comic - mit Szenewechseln, übertriebener (extremer) Farbgestaltung und erklärenden Stimmen aus dem Off. Für die Story würde ich keine 5 geben, aber wer achtet bei Comics schon auf so etwas: Die filmische Umsetzung ist genial und aus der Perspektive eines Filmemachers oder Filmliebhabers ist "Sin City" ein Goldstück, das man gesehen haben muss.
5 Punkte von bastl:
Sin City ist einer meiner Top Favoriten in meiner Filmeliste. Eine so abgefahrene und durch etliche Verknüpfungen gewoben Story habe ich schon seit langem nicht mehr geshen. Natürlich hat Tarantino seine Finger im Spiel (Pulp Fiction war auch so ein Klasse Film). Effekte Super. Die Figuren waren Klasse gezeichnet. Der Autor des Comics muss echt ein kranker Typ sein. Also Film ausleihen und ansehen, es lohnt sich.
4 Punkte von Mir:
Ein Freund von mir hats neulich gut auf den Punkt gebracht: Kein guter Film aber ein geiler Film!
Die Story ist wirklich sehr banal, die Dialoge haarsträubend schlecht, die Akteure oberflächlich und zu alledem fliegen noch ein paar Hakenkreuze durch die Gegend, geworfen von durchgeknallten Killer-Amazonen.
Trotzdem, man nimmt diesem Film einfach nichts übel. Er ist eher ein weiterer Beweis dafür, dass ein guter Actionfilm in erster Linie gute Action, Tempo und eine große Portion Augenzwinkern braucht.
1 Punkte von Yann:
Keine Ahnung, warum die vier vor mir den Film so berauschend gut finden, wenn sie doch genau erkennen, das der ganze Film nur eine Gewaltorgie mit bescheidener Story und klischeehaften Figuren ist und alleinig die bildliche Umsetzung das eigentliche Faszinierende und auch Neue ist?!? Die Frage ist dann wohl, ob man die Gewalt und das Perverse im eigenen langweiligen Leben braucht, um das Defizit an "Action" auszugleichen oder derartiges mit der Begeisterung für die kunstvolle Verpackung einfach mit in sich einsaugt? Wer sich dieses Film v.a. wegen der grafischen Umsetzung ansehen möchte, sollte Filme wie Renaissance (2006) oder die japanischen Annime vorziehen, denn die zeigen, dass man auch ohne sentimentalisierte Gewaltverherrlichung Film dieser Art machen kann.
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