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Manderlay

Niederlande, Frankreich, Grossbritannien, Dänemark, Schweden, BRD 2005

DVD 139min

Standort

WestEnd Regisseure A-Z

Sprachen
Deutsch, Englisch   
Untertitel
Deutsch, Englisch   
Regie
Lars von Trier
Drehbuch
Lars von Trier
Kamera
Anthony Dod Mantle
Musik
Joachim Holbek
Produzent
Peter Aalbæk Jensen, Lars Jönsson, Vibeke Windeløv, Gunnar Carlsson, Tomas Eskilsson, Tine Grew Pfeiffer
Stimme
John Hurt
Schauspiel
Willem Dafoe, Udo Kier, Chloe Sevigny, Danny Glover, Isaach De Bankolé, Lauren Bacall, Jeremy Davies, Bryce Dallas Howard, Jean-Marc Barr
Empfohlen von
Martin, Mitarbeiter
Genre
Drama
Stichworte
Kammerspiel, Südstaaten
Inhalt
Zweiter Teil aus Lars von Triers Amerika-Trilogie.

Kommentare

5 Punkte von Lars Tuncay:
Vom Regen in die Traufe: gerade haben Grace (Bryce Dallas Howard) und ihr Vater (Willem Dafoe) mit einem Schlepptau an Gangstern das teuflische Dogville dem Erdboden gleich gemacht, da kommen sie an der Baumwollplantage Manderlay irgendwo tief im Süden der USA vorbei. Eine schwarze Frau läuft ihnen vors Auto und bittet um Hilfe. Ein Mann soll ausgepeitscht werden. Entsetzt von dieser barbarischen Vorgehensweise steigt Grace aus und muss entdecken, dass es sich bei dem Anwesen um eine letzte Bastion der längst abgeschafften Sklaverei handelt. Die engstirnige Mam (Lauren Bacall) und ihre Sippschaft herrschen über eine Gruppe von Leibeigenen, die sie in einer kleinen Siedlung vor der Außenwelt verbergen. Als Mam kurz darauf stirbt, sieht es die engagierte Grace als ihre Pflicht an, die Ungerechtigkeiten ihrer Rasse gegenüber den Sklaven wieder gut zu machen und versucht fortan Freiheit und Demokratie in der Siedlung zu verankern. Mit fatalen Folgen. Die Parallelen zur amerikanischen Außenpolitik sind deutlich, Regisseur Lars von Trier betont aber, dass er das Drehbuch noch vor dem jüngsten Iraq-Konflikt geschrieben hat. Wie dem auch sei, „Manderlay“ wirft einen zynischen Blick auf US-amerikanische Moralvorstellungen. Die Absichten mögen zwar ehrenhaft sein, die Lösungen sind zu einfach. Wie schon in dem schockierenden dreistündigen Martyrium „Dogville“ schafft es von Trier erneut über die ganze Distanz von 139 Minuten zu fesseln. Die 24jährige Bryce Dallas Howard („The Village“) tritt dabei in ihrer zweiten Hauptrolle erstaunlich selbstsicher in die übergroßen Fußstapfen von Nicole Kidman. Der lakonische Off-Kommentar von John Hurt und die exzellenten Nebendarsteller tun ihr Übriges und machen „Manderlay“ zu einer sehenswerten, bitteren Parabel über amerikanische Weltpolizeiansprüche.

1 Punkte von Björn Siebert:
Geht's noch schlechter als Manderley? Eigentlich nicht aber sicher arbeitet Lars von Trier schon daran. Übles Theater-Lehrstück für die Provinzbühne in Alabama, sicher aber nichts für ein intelligentes Publikum. Nebenbei auch noch unterste Stufe populistisch antiamerikanisch. Ganz schwach und nebenbei richtig schlecht ausgeleuchtet.

1 Punkte von T- Bone Steak:
Snobistisches Angeberkino für ambitionierte Abiturienten. Nur, weil es sperrig ist, ist es eben noch lange nicht tiefgründig. Das intellektuell- moralische Konstrukt dieser Lars von Trier- Egomanie ist so dünn, wie die Presspappe einer Theaterkulisse. Das funktioniert wie bei "Kaisers neuen Kleidern". Soll heißen: Der Lars ist eigentlich nacksch. (Schön auch, dass Herr Siebert hier mal das kleine Kind spielt.)

© der Film- und Personenbilder beim jeweiligen Studio/Vertrieb