WestEnd Komödie - Europa & Welt
4 Punkte von Lars Tuncay:
Das Thema Europa ist allgegenwärtig. Regisseur Hannes Stöhr („Berlin is in Germany“) hat nun einen Film gedreht, der die Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Eigenarten der verschiedenen Kulturen pointiert auf den Punkt bringt. Als Bindeglied dient ein fiktionales Fußballendspiels zwischen dem spanischen Verein Deportivo La Coruña und Galatasaray Istanbul in Moskau. Hier beginnt die filmische Reise, an deren Anfang wir die englische Geschäftsfrau Kate kennen lernen. Ein hinterhältiger Taxifahrer setzt sie in einer Sackgasse ab, wo ihr kurz darauf sämtliche Habseligkeiten gestohlen werden. Sofort stürmt die auffallend hilfsbereite Elena aus ihrer Wohnung mit einem russischen „Ich hab alles gesehen!“ auf den Lippen. Die Engländerin kann sie allerdings kaum verstehen. Daher beschließt Elena sie auf das Polizeirevier zu begleiten, wo die Beamten aber statt mit der Verfolgung von Dieben, mit der des Fußballspiels beschäftigt sind. Auch die Polizei in Istanbul ist da nicht anders und lässt den Deutschen Rokko, der den Diebstahl seiner Wertsache vortäuscht, erstmal im Verhandlungszimmer sitzen. Doch der freundlich schwäbelnde Taxifahrer Celal hilft ihm raus. In Santiago de Compostela ist es ungleich ruhiger. Dennoch muss auch der ungarische Pilgerer Gabor auf das Polizeiamt, um den Verlust seiner Kamera und – viel wichtigerer – sämtlicher darin enthaltener Fotos zu melden. Schließlich begleiten wir die französischen Künstler Claude und Rachida dabei, auf Berlins Straßen über die Runde zu kommen.
Kriminalität, Sprachbarrieren und Fußball sind die zentralen Themen, mit denen Stöhr seine kurzweiligen Episoden verbindet. Der sympathische Humor macht die kleine Alltagsgeschichtensammlung zu einer extrem unterhaltsamen Kinoreise und zu einem der Publikumsfavoriten auf der Berlinale 2004.
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