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Syriana

USA 2005

DVD 126min

Standort

WestEnd Polit-Thriller

Sprachen
Deutsch, Englisch   
Untertitel
Deutsch, Englisch, Niederländisch, Portugiesisch, Dänisch, Finnisch, Griechisch, Norwegisch, Schwedisch   
Regie
Stephen Gaghan
Drehbuch
Stephen Gaghan
Kamera
Robert Elswit
Musik
Alexandre Desplat
Produzent
George Clooney, Steven Soderbergh, Ben Cosgrove, Michael Nozik
Schauspiel
George Clooney, Matt Damon, Mark Strong, Christopher Plummer, William Hurt, Jeffrey Wright, Chris Cooper, Thomas McCarthy, Tim Blake Nelson, Amanda Peet, Max Minghella, David Clennon, Jocelyn Quivrin, Kayvan Novak, Amr Waked, Jayne Atkinson, Shahid Ahmed, Robert Baer
Genre
Drama, Thriller
Stichworte
Politthriller
Inhalt
Komplex gestrickter und sehr gut gespielter Politthriller um die undurchsichtigen, kriminellen und korrupten Machenschaften im lukrativen Geschäft mit dem Öl.

Kommentare

5 Punkte von M.:
Der Inhalt des Films lässt sich kurz zusammenfassen (ohne irgendetwas Spannendes zu verraten): es geht um US-Ölinteressen im Nahen Osten, um die Verquickung von kommerziellen und staatlichen Belangen, und um die Korruption auf beiden Seiten, die das ganze am Laufen hält. Für mich ist "Syriana" ein intelligenter Film, wobei man sicherlich streiten kann, ob die Machart etwas konfus ist oder der Komplexität des Themas entspricht. Der für seine Rolle mit dem Oscar ausgezeichnete George Clooney ist nur einer von vielen hervorragenden Schauspielern in diesem Streifen, dem ich 5 von 5 Punkten gebe.

3 Punkte von BigBen:
Der CIA-Agent Bob (George Clooney) soll gute Stimmung für die USA im nahen Osten erreichen, wird dabei aber vom eigenen US-Büro sabotiert. Zur gleichen Zeit lernt der Finanzberater Brian (Matt Damon) den Emir Prinz Nasir kennen, der so ganz anders ist als die US ihn glauben machen will und der die Öl-Abhängigkeit verringern möchte. Außerdem wäre da noch der Anwalt Bennett (Jeffrey Wright), der krumme Geschäfte der USA bei Pipeline-Deals entdeckt und nachfragt. Am Schluss kommen alle zusammen - alles klar? Zugegeben, die Handlungsstränge sind verwirrend. Der Film ist kein seichtes Popcorn-Kino und George Clooney mit 25 Kilo Übergewicht nicht mehr der Hingucker, der weibliche Fans ins Kino lockt. Es geht hier darum, kritisch nachzufragen und ein paar "Fakten" einmal anders zu beleuchten. Ist der Libanon wirklich so, wie wir ihn sehen? Der Film ist sicherlich etwas besonderes, aber alles in allem hat er meine Erwartungen nicht erfüllt. Wer "Traffic" mag und sich gerne in Handlungen hinein versetzt oder wer politisch interessiert ist sollte ihn dennoch anschauen.

5 Punkte von melanie:
Syriana ist ein aufrüttelnder Film über das Ölgeschäft und über die, die in diesem Geschäft mitmischen. Der Film erzählt die Geschichte von unterschiedlichen Menschen und verbindet diese zur Geschichte eines Netzwerkes rings um den Öl-Markt, in dem jeder auf seine eigene Weise (und nach seinen eigenen Interessen) eingebunden ist. Dabei versucht sie nicht, einen Schuldigen zu bestimmen sondern legt den Darstellern nachvollziehbare Argumente in den Mund. Die intelligente und perfekt ineinander verwobene Story ist spannend und aufregend erzählt. Es empfiehlt und lohnt sich, den Film zweimal anzusehen, da er alles in allem doch so komplex ist, dass Aufmerksamkeit gefragt ist und sich manche Details dem einen oder anderen erst beim zweiten Ansehen erschließen werden. George Clooney spielt eine Rolle, die seinem Frauenschwarm-Image nicht gerecht wird (was ich sehr begrüße) und zeigt, neben weiteren sehr guten Darstellern, was für ein großer Schauspieler er ist. Ich kann diesen Film nur empfehlen, denn er ist ansehenswert und vor dem Hintergrund unseres zunehmenden Kampfes um das ausgehende Öl von großer Bedeutung und Aktualität.

4 Punkte von Nicole:
Um ehrlich zu sein - ich war enttäuscht. Nichts in dem Film ist neu, zumindest für einen Europäer der Zeitung liest. Wir wissen, dass US-Aussenpolitik wirtschaftliche Interessen forciert und wir wissen auch, dass die Kriesenherde im nahen und mittleren Osten deswegen brennen, weil sie auch niemand wirklich löschen mag. Dagegen, dass ein Film das aufgreift und darstellt kann noch nicht viel gesagt werden, wenn er es konfus tut aber schon. Genau das trifft auf Syriana zu: mehrere Handlungsstränge, die nicht recht passen wollen, Aktionen der Protagonisten, deren Motiavion unklar bleibt und das dumme Gefühl, dass Emotionales nur eingebaut wurde, um den Charakteren wenigstens einen Hauch Tiefe zu geben...

3 Punkte von Björn Siebert:
Hochgelobt wurde Gaghans Erstlingsarbeit, viel zu hoch wie sich herausstellt, denn mehr als ambitioniertes Kino ist nicht dabei herausgekommen. Alle Oscarverleihung voraus gehen diese scheinbar politisch motivierten Filme (oder Künstlerbiographien als großes Schauspielkino). Traffic war so ein großspuriges, scheinbar linksliberales Projekt, was mit seiner gestellt künsterischen Farbdramaturgie wie ein Lehrfilm für Hochschulabsolventen aussah. Mit angrenzender Sicherheit haben bei diesen "ambitionierten" Filmen entweder Steven Soderbergh oder George Clooney ihre Hände mit im Spiel. Trotzdem täuschen diese Filme ihre Modernität nur vor, bei Syriana ist es diese polymorphe, fragmentarische (Handlungs-)Struktur die gerade "Mega-In" ist (Siehe auch: Babel). Robert Altman und Alain Resnas haben das schon vor unzähligen Jahrzehnten gemacht, und da war das Feldforschung und hat das Kino letztlich revolutioniert. Versteht mich nicht falsch. Syriana ist ein guter Film, aber wenn man sich die Filme von Altman oder auch Lumet und Pakula anschaut und dann "Syriana", der "ewige Gärtner" und "Goodnight und Good Luck" sieht man überhaupt keine neuen Ideen die ihre 50 Jahre älteren "Vorfahren" nicht schon ausgiebig durchgekaut haben. Im Gegenteil: Ihre Nachkommen drehen diese Filme sogar langweiliger und konservativer runter als ihre Großonkels. Syriana verdeutlicht: Hollywood hat ein ernstzunehmendes Nachwuchsproblem.

© der Film- und Personenbilder beim jeweiligen Studio/Vertrieb