4 Punkte von Lars Tuncay:
Mit dem von Dresen gewohnten Hang zum Realismus erzählt "Sommer vorm Balkon" von einer Frauenfreundschaft zweier unterschiedlicher Charaktere in Zeiten von Hartz IV. Mal lustig, mal tragisch, aber höchst unterhaltsam und von den beiden Hauptdarstellerinnen überzeugend gespielt. Ein Berlin-Film mit viel Herz und Verstand.
5 Punkte von the von Stücks:
Erstklassige Schauspieler, erstklassige Story, erstklassiges Setting! Auch wenn der Film medial relativ exzessiv verwurstet und ausgeschlachtet wurde zwecks Bewerbung, ist es ein echter, schnittiger Dresen. Die Freundschaft der beiden Mädels ist so herzerfrischend und toll, dass man ganz neidisch wird. Alle Figuren wirken derart authentisch, dass sie nebenan wohnen könnten und selbst der doofe Brummi- Typ wird im Laufe des Films irgendwie zum Sympathieträger. Dresen schafft erneut das Kunststück, LEBEN einzufangen und darzustellen, ohne dass es artifiziell und bemüht wirkt.
5 Punkte von Liv:
Ich muss an dieser Stelle mal auf den grandiosen Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase zu sprechen kommen, der sich für dieses präzise Drehbuch verantwortlich zeichnet. Ohne Klischees anzusprechen entwirft Kohlhaase einen kleinen Kosmos, der auf das feinste austariert ist. Den Figuren nimmt man in jeder Einstellung ihr Schauspiel ab, was natürlich auch den ausgezeichneten Darstellern zu verdanken ist. Und Andreas Dresen erschafft ja bekanntlich keine neuen Inszenierungswelten, aber er ist schlau genug, dem differenzierten Stoff eine angemessene, sprich konsequente Form zu verleihen. Absolut sehenswert.
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