WestEnd Liebesfilm- Europa/Welt
5 Punkte von conny:
"wie im himmel" ist einer der wunderschönsten filme, die ich je gesehen habe! obwohl sehr gefühlvoll, nie kitschig, sondern immer echt. und die musik gehört zum ergreifendsten das es gibt!
4 Punkte von Tanja:
Der Film, mit dem sich Kay Pollack nach fast 20jähriger Abwesenheit im Filmgeschäft zurückgemeldet hat, ist ein durchaus sehenswerter Film, auch wenn er einige Mängel hat. Ein Blick in die Kritiken zeigt, dass der Film die Geister scheidet. Für die einen ist er ein poetischer Film, der von den Heilkräften der Musik erzählt. Für die anderen ist er ein sentimentaler Selbsttherapieversuch des Regisseurs, der im Kitsch seiner Heilsbotschaft ertrinkt.
Während die Handlung voranschreitet und nach und nach die unter der Oberfläche gärenden Konflikte der Dorfbewohner ans Licht kommen, möchte man am liebsten aus dem Dorf flüchten. So unerträglich sind die sozialen Spannungen und die Unmenschlichkeit der Einwohner. Die Probleme - von Gewalt in der Ehe über jedes Leben erstickenden Puritanismus und Diskriminierung fülliger Mitmenschen - treten in einer für das kleine Dorf fast unerträglichen Dichte auf, so dass der Ort einer Hölle der Unmenschlichkeit gleicht. Und doch bleibt der aus der großen Welt Zurückgekehrte und schafft es, mit seiner Arbeit die Herzen der Menschen zu erreichen. Das mag kitschig klingen, ist aber im Film auf sehr vorsichtige und unsentimentale Weise gelöst. Und so bleibt der Film trotz seiner dramatischen Überfrachtung und gerade wegen seiner Botschaft, dass Musik mehr ist als nur ein Hörerlebnis, ein sehens- und liebenswerter Film.
1 Punkte von strauchdiebin:
Oh ja, Singen ist eine reine Freude! Es hilft, Gräben zu überbrücken, verdrängten Emotionen auf die Schliche zu kommen, Minderheiten zu integrieren und letztendlich die Seele balsamiert, bis man so glücklich ist, das man sich übergeben möchte.
Offenbar waren sich europäische Regisseure diesbezüglich einig, so dass sie uns Anfang dieses Jahrtausends gleich mit mehreren Filmen über die Freude des Chorgesangs beschenkten.
Nun torkelt hier zunächst ein Dirigent von Erfolg zu Erfolg, bis ihm ein dubioses Leiden eine langsamere Gangart aufzwingt. Auf der Suche nach Ruhe verschlägt es ihn zurück in sein schwedisches Heimatdorf. Hier ist die Welt noch in Ordnung und die Fronten sind klar. Auf der einen Seite der Dirigent, der sich schon bald um den Kirchenchor kümmert, und mit ihm Nächstenliebe, Sangeslust und Menschlichkeit praktiziert (gut). Auf der anderen Seite, der hasenerschießende, frauenschlagende Automechaniker und der Pfarrer, dieser verklemmte Moralapostel(böse).
Alles ist so vorhersehbar. Der unbedingte Wille zum Happy End schreit einem aus jeder Filmminute entgegen. Natürlich dürfen die Bösen am Ende konvertieren und unter Tränen Besserung geloben.
Das sollten auch Drehbuchschreiber und Regisseur, denn dieser Streifen ist eine Zumutung!
Du meine Güte!
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