WestEnd Science Fiction
5 Punkte von Lars Tuncay:
Fantastisch! Die Zukunft, die Alfonso Cuaron in seinem Endzeitthriller entwickelt ist packend und realistisch. Die Kameraarbeit von Emmanuel Lubezki beeindruckend vor allem in der Herzsequenz des Films, einer 15minütigen Straßenschlacht in einer Snake Pliskens New York nachempfundenen Gefängnisstadt. Bei aller visueller Brillanz, der exzellenten Besetzung und der spannenden Inszenierung hat "Children of Men" aber auch eine universelle Botschaft, einen humanitären Kern. Am Ende singt Jarvis Cocker "Cunts are still running the world" und erinnert uns daran, wie nah die Zukunftsvision Cuarons eigentlich ist.
4 Punkte von Björn Siebert:
Ein wirklich guter Film, endlich mal eine Großtat aus dem Jahre 2006, das doch (wie die Jahre davor) ein schlechter Jahrgang war. Alfonso Curaron hat aber auch schon mit "Y tu mama tambien" angedeutet, dass er Filme machen kann. Seine nächsten Filme sollte man genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht wächst hier ein neuer Meisterregisseur heran? Meine Lieblingssequenz aus "Cildren of Men" ist, neben der von Lars Tuncay schon erwähnten grandiosen Kamerafahrt über 15 Minuten, diese wenigen Einstellungen wo man Pink Floyds "Pig" den fliegenden schweinischen Riesenballon am Himmel sieht (Als Rekonstruktion des Ballons vom Albumcover von Pink Floyds Album "Animals") Was für eine monströse Idee ist das eigentlich... total "out of order".
4 Punkte von T-Bone Steak:
Die Journaillie bemühte in ihren Rezensionen gerne den Vergleich mit Ridley Scotts BLADERUNNER. Ob das passt oder nicht- DEN Vergleich hält Alfonso Cuarons CHILDREN OF MEN nicht aus. Was nicht an der formalen Qualität des Films liegt.
CHILDREN OF MEN ist handwerklich brillant. Die Atmosphäre ist, in ihrer Mischung aus latenter Gewalt und Agonie, absolut stimmig. Die Action hart, kompromisslos und virtuos. Die Bilder verbreiten morbiden Schick. Und in all der Düsternis blitzt immer wieder grimmiger Humor. Das ist schlicht tolles, spannendes Unterhaltungskino. Nicht weniger- aber auch nicht mehr.
Auch wenn Cuaron das gern so hätte. Der philosophisch- religiösen Bezüge gibt es viele. Nur sind die nicht Substanz des Films, nicht mal das Salz in der Suppe- sondern einfach etwas einfallslose Geschmacksverstärker in einer sonst recht gelungenen Kinokost.
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