USA 2006
DVD 120min
4 Punkte von Lars Tuncay:
1968: keinem Jahr wird in der jüngeren amerikanischen Geschichte so viel Bedeutung beigemessen. Flower Power, Vietnamkrieg, Proteste und Paraden – nach dem Tod John F. Kennedys, den tausenden Soldaten, die nie aus dem Vietcong zurückkehrten und der Ermordung Martin Luther Kings waren die Rufe nach Frieden nie lauter. Die Figur, in die das ganze Land seine Hoffnungen setzte, war der angehende Präsidentschaftskandidat der Demokraten Robert F. Kennedy. Gezeichnet durch den Tod seines Bruders verkörperte er den kollektiven Wunsch nach einem ruhigen, friedvollen Zusammenleben. Am 4. Juni 1968, kurz nach seiner Rede, in der er seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bekannt gab, wurde auch er Opfer eines Mordanschlags. Schauspieler und Regisseur Emilio Estevez setzt ihm nun ein Denkmal und konnte dafür eine beachtliche Riege namhafter Darsteller gewinnen: Anthony Hopkins, Demi Moore, Sharon Stone, Lindsay Lohan, Elijah Wood, Harry Belafonte, William H. Macy und Ashton Kutcher spielen die Menschen, die an jenem schicksalhaften Tag im Ambassador Hotel in Los Angeles Zeuge des Mordes an Senator Kennedy wurden. „Bobby“ beleuchtet die 24 Stunden, die dem Attentat vorangingen. Liebe, Intrigen, soziale und persönliche Probleme – ihre alltäglichen Probleme werden zum Teil einer Krise, von der sich das amerikanische Volk nie wieder erholen wird. Estevez inszeniert die ineinander übergreifenden Episoden mit viel Elan. Die zahlreichen Stars, darunter auch sein Vater Martin Sheen und Freddy Rodriguez, bekannt aus „Six Feet Under“, machen diese ureigene amerikanische Geschichte auch für uns Europäer sehenswert, auch wenn die Probleme der einzelnen Figuren teilweise nur Soapformat erreichen.
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