3 Punkte von Lars Tuncay:
Besser Leben mit Billy Bob - Die Zahl der Nerds steigt rapide. Da bedarf es einer harten Führung, damit die menschliche Rasse nicht ausstirbt. Wer wäre da besser geeignet, als Billy Bob Thornton, um den Couchpotatoes den Marsch zu blasen. Er gibt als Dr. P Seminare in Rückgraterwerb und Frauenaufreißen an der New Yorker Volkshochschule. Roger ist da ein willkommenes Opfer. Seinen miesen Job als Parkwächter verliert er schließlich auch noch und die reizende Nachbarin scheint in unerreichbarer Ferne. Also landet er in Dr. P’s Klasse und findet dort Gleichgesinnte und einen Mentor, der sie mit Vergnügen erniedrigt, herumschubst und sie Regeln lehrt, die vornehmlich aus Egoismus und Kameradenschweinerei bestehen. Das Erstaunliche: der Kurs zeigt Wirkung und die Gescheiterten Existenzen steigen alsbald in der Nahrungskette nach oben. Auch Roger lernt und landet schnell in den Armen seiner Angebeteten. Zu schnell für Dr. P, der die Konkurrenz fürchtet und sich fortan daran macht, Roger die Freundin auszuspannen und sein Leben systematisch zu zerstören.
Schwungvoll beginnt dieses Remake eines britischen Komödienklassikers aus den Sechziger Jahren. Rogers schmerzhafte Begegnungen im Hood und die an „Fight Club“ erinnernden Prüfungen des Ausbilders sorgen für anarchischen Spaß. In der zweiten Hälfte verfällt „Der Date Profi“ dann aber zunehmend ins Hollywoodsche Komödienschema und mit der Beziehungskiste kommt die Langeweile. Auch Ben Stillers obligatorischer Gastauftritt und ein herrlicher Running-Gag mit Moby- Lookalike Todd Louiso bringen nur wenig neuen Schwung. Schade um das gelungene Gespann aus Thornton und Jon „Napoleon Dynamite“ Heder, dessen Talent hier gnadenlos verschenkt wird.
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